Ich habe gestern an einem Schräglagentraining von Peter Studer (Have Fun) teilgenommen.
https://www.have-fun.ch/trainings/schraeglagentraining/.
Ich fand mich und meine CB zuerst etwas deplatziert. Die anderen 5 Teilnehmer (max. 6 Teilnehmer pro Kurs) waren alles gestandene Biker mit bis zu 20 Jahren Fahrpraxis und sie kamen mit Superbikes. Die CB stach etwas raus und ich als absoluter Rookie und Anfänger sowieso.
Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch die waren da, um noch etwas zu lernen...
09.00 Uhr: Vorstellung und Theorie
09.45 Uhr Fahrt zum Trainingsplatz
10.15 Uhr Angewöhnung an das Trainings-Motorrad (Die Ducati Monster kam mir wie ein Kampfstier vor, so wild und anders, im Gegensatz zu meiner Honda, die gemütlich, gutmütig, andere sagen vielleicht träge und schwerfällig, wie eine Kuh ist. Aber auch ich habe das Biest gezähmt. War geil. Power und mega Sound.
10.45 Uhr Blicktechnik, Linienwahl und Sitzposition
Stand alles noch im Zeichen für mich von Eingewöhnung ans Bike und den Gashahn. Gefühlvoll und weich fahren. Gute Blicktechnik und dann hat es auch mit den 8tern im zweiten Gang geklappt.
https://www.youtube.com/watch?v=1gmf0lxZ8Ag
12.30 Uhr Mittagsessen im Restaurant
14.00 Uhr Geschicklichkeitsübung zum Warmwerden nach dem Essen mit eigenem Töff:
- Vollbremsung nur hinten (40 km/h)
- Vollbremsung nur vorne (50 km/h)
- Vollbremsung nur vorne und hinten (60 km/h)
Bei mir ist das Motorrad zu anfangs geschlingert, weil ich zu verkrampft war. Musste es mir erklären lassen. Ganz entspannt. Lenker nicht festkrallen, sonst kommt es zum schlingern, weil ein arm eben stärker drückt als der andere... Umgesetzt und dann ging alles. Auch die Vollbremsung musste ich vorne anders lernen. Auto ist Bremsschlag. Volle Kanne reinhauen. Beim Töff vorne zuerst etwas ziehen, dass Gabel eintaucht und dann voll drauf. Sonst regelt ABS wieder auf, weil der Gripp vorne fehlt. Oder so ähnlich.
Weiter mit eigenem Töff jeweils 2 Runden auf dem Platz, jeweils mit mind. 30 km/h
- Hände weg vom Lenker (freihändig fahren)
- Füsse weg von den Rasten
- Aufstehen auf Fussrasten
- Aufstehen und Hände weg vom Lenker
- Aufstehen und rechtes Bein auf die linke Seite rüber zum linken Bein
- Aufstehen und linkes Bein auf die rechte Seite rüber zum rechten Bein
Dann bin ich ausgestiegen, mehr wollte ich nicht, war mir zu unsicher:
- Füsse hoch von den Fussrasten und hinten auf Sitzbank ablegen
- Füsse hoch und auf die Sitzbank hocken
Die anderen haben es gepackt. Mir war das Zuviel. Es stand alles unter dem Motto, "alles kann, nichts muss!"
Dann sind wir wieder auf die Ducati umgestiegen und haben hang-off gelernt. Also hang-off light (für mich, sprich in die Kurve stärker reinlegen als das Bike aber nicht hintern versetzen und Knie rauslegen. Ich musste umlernen, drücke ich doch bisher mehr die Kurven, statt sie zu legen. Die anderen haben dann den Rest gelernt, sprich hang-off mit Knie schleifen auf dem Boden.
15.00 Uhr Fortsetzung der Fahrten mit Steigerung der Schräglagen
8er mit einer Hand fahren links, rechts rum (ging nicht so gut)
8er mit einer Hand fahren und die freie Hand hielt eine Flasche Wasser. Das ging erstaunlich gut. Habe es super hinbekommen mit viel Gefühl in der rechten Hand am Gas selbst in der Linkskurve schräg reingelegt.
https://www.youtube.com/watch?v=E8B4hhN7Q0U
Dann ging es weiter, den 8er in maximaler Schräglage zu durchfahren, sprich die Plastik Rohre sollten permanent schleifen. Das ging bei mir nicht mehr so gut. Ich habe es versucht und punktuell hinbekommen, aber die Konzentration war einfach weg. Das war für mich schon mega tief. So tief, wie ich noch nie gefahren bin. Ich war mega müde und bin immer unsauberer gefahren. Dann habe ich es für mich beendet, auch weil es zu Regnen begonnen hat. "alles kann, nichts muss!"
https://www.youtube.com/watch?v=42WmaqrtEJU
Sieht auf Videos immer Pippifax aus, aber für mich war es viel steiler, als es hier aussieht. Das erzählen aber alle. Gefühlt fast am Boden aber in Realität doch noch etwas davon entfernt.
17h war dann Schluss und ich einfach nur kaputt vor Erschöpfung.
Dann bin ich heimgefahren von Wangen an der Aare und es war mega Stau. Bin dann in Oensingen raus und wollte über Hauenstein (Pass) wieder zurück. Bin dann als altes Orientierungsgenie falsch abgebogen auf den Schelten Pass und da kam es dann zu einer Extra Extra Extra Schlaufe nach Hause. Um 19.30h war ich wieder zurück und einfach fertig mit meiner Welt. Auf dem Schelten Pass und durchs Baselbiet habe ich dann versucht, das gelernte wieder umzusetzen, sprich, freihändig fahren, mit einer Hand fahren, entspannt und locker zu bleiben und mit Hang-off light mit Gas am Zug durch die Kurven. Es war schon besser und ich habe sehr viel dazu gelernt. Hat Spass gemacht aber auf dem Sofa bin ich dann doch gleich eingepennt und lag da wie Jesus am Kreuz hing.
So sh ich während einer 20minütigen Pause bei Oensingen aus, als ich nicht mehr konnte und Kaffee, eine Pause und etwas zu trinken gebraucht habe, bevor ich mich dann verfranzt habe und auf den Schelten Pass eingebogen bin. Es war wunderschön dort, aber ich wollte eigentlich nur noch heim und mich am liebsten abholen lassen...