Zitat von Tea BeeAlles anzeigenBei einem Fahrsicherheitstraining im Mai diesen Jahres hatten wir Teilnehmer die Möglichkeit, die Verzögerung bei einer Gefahrbremsung messtechnisch zu erfassen. Ich hatte mit meiner CB 1100 von allen Teilnehmern die höchste Verzögerung erzielt. Und da waren u. a. BMW GS 1200, eine S 1000 R und eine S 1000 XR dabei. Alle bremsenmäßig der CB sicher überlegen. Das heißt für mich, aus einem bunt zusammengewürfelten Haufen an Fahrern und Motorrädern hat dasjenige Fahrzeug am besten verzögert, bei dem der Fahrer offenbar am entschlossendsten in den Hebel gelangt hat.
Ich meine, wenn andere mit z. B. einer BMW S 1000 XR trotz mehrerer Versuche nicht an die Verzögerung der CB rankamen, dann bremst die CB sicher nicht ganz kacke. Dass man mit etwas mehr Training und Mut aus so einer highend Bremse wie der an der BMW mehr rausholen kann steht für mich außer Frage. Aber wenn Hinz und Kunz unter nicht labormäßigen Bedingungen bremsen, kann sich offenbar auch eine CB 1100 Bremse sehen lassen.
Aber es stimmt schon, die Bremse fühlt sich für mich zwar gut und wirksam an, aber sicher nicht nach Referenzware. Sie benötigt schon reichlich Handkraft und hat auch keinen so kristallklaren Druckpunkt wie manch edlere Anlage. Stört mich aber nicht, sie bremst, und das sehr ordentlich.
Ich bin in diesem Jahr hin und wieder auch andere Maschinen gefahren und habe Vergleiche angestellt, natürlich. Bisher hat die RS immer "gewonnen", in der Summe, nicht jedoch im Detail, und eines von letzteren ist halt die Bremsanlage. Natürlich hat die RS verhältnismäßig gute Bremsen, die Bremsleistung für so ein schweres Gerät empfinde ich - für meinen Geschmack - aber als etwas zu gering. Soll heißen, sie ist ausreichend, hat aber nicht allzu viele Reserven meiner Meinung nach. Mit der Betonung auf: hinsichtlich dieser Gewichtsklasse und Art des Fahrzeugs.
Aber damit verhält es sich wie mit allen anderen Fahrzeugen auch, man tut gut daran, das Machbare bzw. die Grenzbereiche auszuloten, um möglichst auf der sicheren Seite zu sein. Ein Fahrsicherheitstraining ist bestimmt nicht die schlechteste Idee, das anzutesten. Besonders dann, wenn es in freier Wildbahn noch keine Anlässe dafür gegeben hat.
Gruß
Jörg