Beiträge von X-Man


    Ich bin in diesem Jahr hin und wieder auch andere Maschinen gefahren und habe Vergleiche angestellt, natürlich. Bisher hat die RS immer "gewonnen", in der Summe, nicht jedoch im Detail, und eines von letzteren ist halt die Bremsanlage. Natürlich hat die RS verhältnismäßig gute Bremsen, die Bremsleistung für so ein schweres Gerät empfinde ich - für meinen Geschmack - aber als etwas zu gering. Soll heißen, sie ist ausreichend, hat aber nicht allzu viele Reserven meiner Meinung nach. Mit der Betonung auf: hinsichtlich dieser Gewichtsklasse und Art des Fahrzeugs.


    Aber damit verhält es sich wie mit allen anderen Fahrzeugen auch, man tut gut daran, das Machbare bzw. die Grenzbereiche auszuloten, um möglichst auf der sicheren Seite zu sein. Ein Fahrsicherheitstraining ist bestimmt nicht die schlechteste Idee, das anzutesten. Besonders dann, wenn es in freier Wildbahn noch keine Anlässe dafür gegeben hat.


    Gruß
    Jörg

    Ja, mit der CB kann man wunderbar bummeln. :lol:
    Als ich vor vier Wochen Richtung Wetterau meine Frau im Schlepptau hatte, kam ich auf etwa 4,5 Liter Verbrauch. Meine Frau hat halt keine Fahrroutine und hält sich stets auf der sichersten Seite, und so soll es in dem Fall auch sein! Mein Durchschnittsverbrauch liegt aber ziemlich genau bei 5,5 Liter. In den Sommermonaten mit viel Autobahnanteil entsprechend höher.


    Mein letztes Notbremsmanöver (in diesem Jahr mein drittes) hatte ich vergangenen Samstag, als mir eine junge Frau in einem Twingo die Vorfahrt genommen hat, auf einer verkehrs- und ampelfreien Dorfkreuzung. Ich tastete mich bereits in den Kreuzungsbereich (auf Geradeausfahrt), als ziemlich plötzlich von links der Twingo ins Bild huschte. Mein Bremsmanöver erfolgte aus ca. 40km/h. Als die Frau die Situation erkannte, trat sie automatisch die Bremse durch und stellt sich mir damit quasi in den Weg, so dass ich die Bremse lösen und nach rechts ausweichen musste. Eigentlich hatte ich die Situation gut im Überblick und mein Bremsmanöver hätte (bei der Geschwindigkeit) ausreichen müssen, die CB zum Stehen zu bringen. Aber diesmal habe ich den Braten bereits gerochen, die Bremse gelöst und mich für's Ausweichen entschieden. Platz genug war Gottseidank vorhanden.


    Drei Notbremsungen auf bisher ca. 20.000 gefahrene Kilometer in diesem Jahr (CB+NC) erachte ich als nicht gehäuft. Auch hatte ich die Situationen immer im Griff, weil die Abläufe bereits einer gewissen (mehrjährigen ABS-) Routine unterliegen, regelmäßige Bremsübungen eingeschlossen. Trotzdem fühle ich mich im Moment dahin gehend sicherer, wenn ich mit der NC unterwegs bin. Zu deren Einscheibenbremsanlage habe ich mehr Vertrauen, denn sie hat einen klaren Druckpunkt und von da an einen erstaunlichen Biss (was einmal sogar zu einem leichten Stoppie geführt hat, trotz ABS ...).


    Gruß
    Jörg

    Mir erschließt sich nicht, warum das ABS so früh eingreifen sollte. Es regelt doch sowieso schon ziemlich feinfühlig sprich kaum merklich. Wenn man kräftig am Hebel zieht, sind die Regelintervalle auch auf den letzten Metern kaum zu spüren - zumindest bei meiner RS MJ17. Die hat zwar eine modernere Bremsanlage, aber das Gewicht der Modelle bleibt sich doch irgendwie gleich.


    Es macht macht doch konstruktionsbedingt von der ersten Modellreihe an Sinn, eine dem Gewicht angemessene Bremsleistung zur Verfügung zu stellen. Warum das nicht passiert ist, ist mir rätselhaft. Ehrlich gesagt habe ich kein besonderes Vertrauen in die Vorderradbremse der RS. Der Leerweg ist mir zu groß, der Druckpunkt zu schwammig. Ich bin dazu übergegangen, bei allen Bremsmanövern hinten mitzubremsen, denn die Hinterradbremse ist wirklich zu gebrauchen und hat gute Effekte.


    Bisher hatte ich bei Gefahrbremsungen immer das Gefühl des viel zu langen Bremswegs, obwohl ich immer frühzeitig den Anker geworfen hatte. Bei normalen Bremsmanövern im Stadtverkehr, also um Tempo 50 herum, habe ich ein nerviges Faden festgestellt. Die Bremsen inkl. Beläge sind aber in Ordnung, laut der 12000er Inspektion vor ein paar Wochen. Eine adäquate Bremsleistung habe ich dennoch nur, wenn ich energisch zupacke.


    Natürlich habe ich mich an den Zustand gewöhnt und kann das Fahrzeug sicher zum Stillstand bringen. Etwas nervig ist es trotzdem und wird es auch bleiben.


    Gruß
    Jörg

    In den ersten ein oder zwei Jahren ab Erscheinen wurde die MT09 in etwa so dargestellt: ungehobelter Kraftprotz, nur schwer zu bändigen, nichts für Weicheier, großartiges Preis-Leistungsverhältnis, grandioser Motor, das Äußere spiegelt den Charakter wieder. Zielgruppe: Andrücker, Supermotoabtrünnige, allgemein die etwas (hüstel ...) jüngere Klientel, die gern gewagter und schneller unterwegs ist. Kurz, die MT09 war unverhohlen und undementiert ein Hooligan Bike.


    Das ist sie immer noch. Zwar etwas gezähmt (Fahrmodi) und als Tracer bzw. XSR getarnt auch die etwas (hüstel ...) ältere Generation ansprechend, lebt sie nach wie vor noch ganz gut von ihrer geradezu mythologisierten Vergangenheit.


    Ich bin neugierig genug, sie irgendwann mal auszuprobieren in Form der Tracer 900, obwohl mir solche Raudis eigentlich nicht liegen. In erster Linie aber deshalb, weil ich bisher noch keinen Dreizylinder gefahren bin.


    Gruß
    Jörg


    Das war exakt mein Gedanke nach einer Probefahrt mit der Kawa Z900RS, die der XSR900 von den Eckdaten her sehr ähnlich ist. Wenn ich mir die Reviews zu den beiden Maschinen bzw. den Derivaten anschaue, vermitteln sie konstruktiv eine doch sportlich zu nennende Räudigkeit. Drehmoment und Ansprechverhalten des Motors, das im Vergleich mit der CB geringe Gewicht, ein passables Fahrwerk, gute Reifen, das alles macht schon Spaß, keine Frage. Aber auf die Dauer wäre es mir zu anstrengend. Souveränität ist für mich denn auch das Stichwort.


    Von wegen Opamotorrad, da habe ich im Verlauf des vergangenen Sommers etwas Interessantes festgestellt. Auf manchen Ausfahrten haben mich Fußgänger (Spaziergänger, Wanderer) freundlich gegrüßt, wenn ich ihnen entgegen gekommen bin. Von Autofahrern, Busfahrern etc. habe ich an Ampeln einen Daumen nach oben bekommen. Egal, wo ich meine RS geparkt habe, sie bekam stets einen zweiten Blick. Anfangs war ich ein bisschen irritiert ob dieser Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich ist es diese Mischung aus klassischer Optik, dem wohl auch für Nichtmotorradfahrer aufregend-angenehmen (nicht zu lauten) Sound und mein unaufgeregtes, keinesfalls aggressives Fahrverhalten, worauf manche Leute spontan positiv reagieren. Die bisher nettesten Reaktionen hatte ich von Senioren, Kindern und Jugendlichen. Also, zumindest von außen betrachtet ist die CB ein ziemlich cooles Gerät, wie mir scheint. :D


    Gruß
    Jörg


    Gell, das ist ein feiner Motorlauf! Ich denke, ich muss meine Hausrunden ausdehnen ... :lol:


    Ich bin eine Zeitlang das 14er EX-Modell gefahren, da gab's keinerlei unerwünschte Vibrationen - Erstbereifung u. keine baulichen Veränderungen.


    Bei diversen Tests der RS sind die Lenkervibrationen aber mokiert worden, also handelt es sich dabei wohl um eine bauliche Eigenheit, Lenkergeometrie- und Montage, Reifendimensionen möglicherweise. Ich habe Mechs in drei Honda-Werkstätten hierzu befragt, alle Antworten beinhalteten Lenkermodifizierungen der üblichen Art. Mal schauen, ob und wie ich da rangehen werde.


    Gelegentliche Schleifgeräusche an den Bremsen hatte ich bei der 14er EX auch, bin sie aber nicht lange genug gefahren, um da aktiv geworden zu sein. Wie gesagt, ich hatte keine Vibrationen. Bei der Übergabe (Rückgabe) habe ich das Problem angesprochen. Darauf hin wurden die Bremsscheiben begutachtet und für i.O. befunden, die Bremsbeläge waren noch ok, vermutlich sei ein Bremssattel verdreckt, so die Aussage. Ob das tatsächlich so war, habe ich nicht mehr erfahren.


    Gruß
    Jörg

    Das Wetter am vergangenen Wochenende war perfekt, oder?
    Meine Frau und ich haben die Gelegenheit genutzt und sind mit CB u. NC auf Verwandtschaftsbesuch in den Wetteraukreis nach Münzenberg gefahren. Auf Höhe Dillenburg ein unerwartetes Hupen. Eine CB-RS fuhr an mir vorbei, Fahrer+Sozia winkten sichtlich erfreut herüber. Habe mich auch gefreut, mal einer 1100er CB in freier Wildbahn zu begegnen. :D


    Ich habe selten die Gelegenheit für längere Ausfahrten bzw. kleinere Touren und bin stets neugierig, was sich dabei an Auffälligkeiten/Erkenntnissen so ansammelt. Nach zwei Tagen und insgesamt an die 10 Stunden im Sattel bin ich, was die CB betrifft, ziemlich zufrieden. Wobei die äußeren Bedingungen natürlich optimal waren.
    Trotz diverser Zipperlein haben Fahrwerk u. Sattel für ausreichenden Langstreckenkomfort gesorgt, unterstützt durch den sehr leichtgängigen Kupplungshebel. Ich sage bewusst ausreichend, denn ich bin schon bequemer gereist, z.B. mit der VFR. Insgesamt war es aber gut auszuhalten. Am Ende des Tages bin ich schmerzfrei und entspannt abgestiegen. Was will man mehr? Für Schönwetterfahrten/Tagestouren also absolut tauglich.
    Der Motor ist mir einmal mehr sehr positiv und angenehm aufgefallen. Für mich gibt es jetzt die Fahrzustände "kalt", "warm" und "perfekt durchgewärmt". Letzteres stellte sich nach etwa zwei Fahrtstunden ein. Der Motor strahlte im Stand eine immense Hitze ab, insbesondere im Bereich des linken Oberschenkels. Aber auch im Fahrbetrieb war die Hitze immer spürbar. Das habe ich aber nicht als störend empfunden. Auf der anderen Seite fühlte sich der Motor noch eine Ecke ruhiger, sanfter, geradezu seidiger an. Alles Ruppige aus der Gasanahme war verschwunden, und ich konnte die Motorbremse viel zielgenauer einsetzen. Die Fahrerei war auffällig runder u. geschmeidiger. Möglicherweise Einbildung, aber auch der Durchzug aus niedrigeren Gängen wirkte eine ganze Ecke eleganter und unangestrengter.
    Sehr viel Freude hatte ich auch am Sound aus den Arrow-Endtöpfen, satt, bassig und sehr voluminös, ohne tatsächlich laut zu wirken, war das eine klasse Begleitmusik auf viele hundert Kilometer.
    Da in Begleitung meiner Frau, musste ich meinen Fahrstil etwas anpassen, was sich immens auf den Spritverbrauch ausgewirkt hat, er lag etwa bei 4,5 Liter im Gegensatz zu meinen sonst üblichen 5,5. Wir haben auch nur selten die 100 km/h-Grenze erreicht, war mehr so eine Art Motorradwandern.
    Ein kleiner Wermutstropfen waren die Lenkervibrationen. Mir ist auffällig oft die Gashand eingeschlafen bzw. Ringfinger u. kleiner Finger. So häufig, dass meine Frau irgendwann gefragt hat, warum ich die Hand so oft ausschüttle, was ich irgendwann gar nicht mehr bewusst registriert hatte. Die Vibrationen verstärken sich so ab 3500 U/min., so dass ich dazu übergegangen bin, diesen Drehzahlbereich nicht mehr allzu oft zu überschreiten.


    Persönliches Fazit: Bei gutem Wetter und nicht allzu viel Wind kann man es auf der RS den ganzen Tag gut bis sehr gut aushalten und viel Freude an ihr haben. Größter Pluspunkt: der seidige Lauf des durchgewärmten Motors. Der einzige wirkliche Störfaktor: die Lenkervibrationen. Ein paar Sorgen bereitet mir auf lange Sicht der fehlende Wind- und Wetterschutz.


    Gruß
    Jörg


    Auch das ist mir schon passiert. Mit 15/16 oder so habe ich oft den Daumen rausgehalten. Anfang der 80er Jahre war ich auf dem Rückweg von einem Judas Priest Konzert in der Essener Grugahalle, zusammen mit einem Kollegen. Am frühen Morgen, wir hatten die Nacht durchgemacht und waren ziemlich hinüber, standen wir immer noch an der Straße, fern der Heimat, irgendwo im Nirgendwo östlich von Dortmund Aplerbeck. Ich war gerade dran mit dem Daumen, als sich ein Pickup Truck näherte, erst Anstalten machte anzuhalten aber dann genau auf uns zu hielt. Ich habe das überhaupt nicht geschnallt, mein Kumpel Gottseidank schon. Er hat mich dann im letzten Moment am Jackenärmel gepackt und die Böschung hinauf gezogen. Später stellte sich dann heraus, dass ein Knochen des Zeigefingers angebrochen war, ich hatte den Außenspiegel gestreift, bzw. dieser mich. Ich würde das durchaus aus absichtliches Anfahren bezeichnen, und sei es nur, um nicht jetzt, also 36 Jahre später, einen Herzanfall zu bekommen, würde ich länger darüber nachdenken (mit 16 ist man ja eh unsterblich). Eine ganze Weile später haben wir einen Streifenwagen angehalten, die Cops haben uns beiden abgerissenen Gestalten kein Wort geglaubt, zumal wir nur eine Fahrzeugbeschreibung abliefern konnten, kein Kennzeichen. Dafür haben sie uns aber, da wir "zufällig" auf einem Zubringer zwischen zwei Autobahnen standen, Geleitschutz bis zur nächsten Ausfahrt gegeben, das waren keine Ahnung - ein paar Kilometer. In den Streifenwagen durften wir nicht einsteigen, aus "versicherungstechnischen Gründen". Na ja. Hat von außen betrachtet bestimmt ein paar Fragen aufgeworfen ...


    Versucht und nicht hingekriegt: Möglicherweise waren da Drogen im Spiel. Oder der Typ war voll wie eine Natter. Oder er hat seine Medizin nicht vertragen. Oder alles zusammen. Ganz bestimmt aber hat er in mein Verhalten etwas hinein interpretiert, was definitiv nicht stattgefunden hat. Ich formuliere es mal so: Er hat mich verfehlt.


    So. OT von meiner Seite aus beendet. :D


    Gruß
    Jörg


    Habe ich schon zweimal gemacht, mit dem Auto unterwegs gewesen. Beim ersten Mal immer langsamer geworden, bis der Herr in einer uneinsichtigen Kurve (bei immer noch 60 km/h) überholte, kurz beschleunigte und dann seinen Wagen driftend quer stellte, ausstieg und mit einem länglichen Gegenstand in der Hand auf mich zu ging. Als hinter mir ein weiteres Auto anhielt - es war ein stockfinsterer Morgen auf dem Weg zu Arbeit in einem einsamen Waldstück - rannte der Typ zurück zu seinem Wagen und dampfte mit Kavalierstart ab. Auch die beiden Damen im hinzu gekommenen Auto hatte das Nummernschild nicht mehr lesen können.
    Beim zweiten Mal hat mich in der Innenstadt ein SUV erst massiv bedrängt und dann beim rechts Überholen rasiermesserscharf geschnitten. An der nächsten Ampel hatte ich ihn vor mir. Ich stieg aus, stapfte rüber, und im Auto saßen vier stattliche Männer südländischer Herkunft mit dicken Oberarmen, Goldketten und ausrasierten Nacken. Nach einem im ruhigen Tonfall vorgetragenen "Verpiss Dich!" habe ich dieser Aufforderung flugs Folge geleistet ... Keine Ahnung, warum mir sowas ab und zu passiert. Aber das sagt meine Frau auch immer, wenn sie mal wieder geblitzt worden ist ...


    Gruß
    Jörg

    Interessante Posts. :handgestures-thumbup:
    Habe versucht, die kleine Story kurz und faktisch klar zu halten, mir ging's ja in erster Linie um das Gewicht/Handling der CB. ;)


    Mittlerweile Ü50, und es gibt nach all den Jahrzehnten als Straßenverkehrtsteilnehmer immer noch neue Situationen, dieses Mal halt mit einem gewissen Gefahrenpotenzial. Das Ausgangszenario ist mir aber nicht unbekannt. Gleich bei meiner ersten Ausfahrt mit druckfrischem A-Schein schob mich ein 5er BMW durch den Arnsberger Wald. Bei der ersten passenden Gelegenheit setzte ich den Blinker rechts, reduzierte die Geschwindigkeit und ließ ihn seiner Wege rasen. Seither ist das dutzende Male vorgekommen, es gibt immer jemanden, der schneller sein will als Du. Mein Motto ist denn auch, wer schneller sein will als ich, den habe ich lieber vor als hinter mir. Bisher hat das auch immer funktioniert. Besonders gut neulich, als ich mit der W800 unterwegs war ... :D


    Um zu verdeutlichen, was die Angelegenheit mit dem VW Passat anders gestaltet hat, müsste ich die Strecke irgendwie visualisieren können. Es reiht sich buchstäblich Kurve an Kurve, eine extreme Schlangenlinie, die Fahrt ging bergauf. Es gibt nicht eine Stelle, die man weiter einblicken könnte als ein paar Meter. Es handelt sich um eine schmale Ortsverbindungsstraße ohne Fahrbahnmarkierungen. Wie CBInteressent meine Anmerkung richtig herausgestellt hat, kann man dort nicht gefahrlos halten, und Überholmanöver kommen einer Selbstmordaktion gleich, egal, ob man nun als Überholter steht oder langsam rollt.


    Auch der Fahrer des Passat (ich gehe mal davon aus, es war eine männliche Person) passt nicht ins übliche Schema. Hier ging es offensichtlich nicht darum, mich in einer Harakiri-Aktion überholen zu wollen - nicht auf diesem Streckenabschnitt. Dieser Typ hatte zur Jagd geblasen. Bei der zweiten Begegnung hatte ich ja die Geschwindigkeit zunächst nicht erhöht, und ich hatte tatsächlich die Intuition, dass er es in Kauf nehmen würde, mich zu touchieren. So in etwa: Gib Fersengeld, oder ich schieße dich ab, es liegt ganz bei dir ... Kann es so etwas geben, so eine Kaltblütigkeit? Ich wollte es nicht herausfinden.


    Ob mein Gasgeben in der Situation nun falsch oder richtig war, darüber kann man diskutieren, klar. Aber wie reagiert man denn nun richtig, wenn man das Gefühl hat, einem Irren ausgeliefert zu sein, der seinen Machtrausch mit dem Gaspedal reguliert? Mit der seelischen Ausgeglichenheit, die ich laut XS Michael in diesem Moment wohl habe missen lassen, war es tatsächlich nicht sehr weit her, das gebe ich zu.


    Natürlich war die Entscheidung, den Gashahn aufzumachen, gefährlich, bei beiden Begegnungen. Wäre mir die Strecke unbekannt gewesen, hätte ich das nicht getan. Tatsächlich kenne ich die Straße wie meine Westentasche, ich befahre sie seit 29 Jahren. Was den "kindischen" Aspekt betrifft, den ingobohn angemerkt hat, setzt das ja so etwas wie die Annahme einer Herausforderung zu einem Rennen voraus oder wie auch immer man das nennen will. Wie gesagt, ich fühlte mich keineswegs provoziert, sondern vielmehr angegriffen. Und da ich in der sehr viel schwächeren Position war und meine Handlungsmöglichkeiten extrem limitiert waren, habe ich meinen Instinkt walten lassen, und der sagte mit der Klarheit einer Leuchtreklame in finsterer Nacht: Hau ab!


    An eine "Beißhemmung", wie XS Michael das umschreibt, habe ich im Nachhinein (und bevor ich meine kleine Geschichte hier notiert habe) auch gedacht. Kann doch nicht sein, dass einer tatsächlich und mit Vorsatz ... Doch, habe ich schon erlebt, aus der Beobachtung und auch eigenem Erleben, dass bei der einen oder anderen Person im Oberstübchen was aussetzt. Dieses Jahr im April bspw. hat auf der AB (A46 bei Neheim) jemand versucht, mich (im Auto) zu rammen. Aber das ist eine andere Geschichte.


    Was den "technischen Aspekt" meines Gasgebens bzw. Kurvenfahrens betrifft: Mit der NC750X habe ich mich auf sehr sicherem Terrain bewegt. Möglicherweise hat auch das DCT-Getriebe eine Rolle gespielt. Es war weit entfernt von kopflos oder unkalkulierbar. Ich hatte hervorragenden Grip (Pirelli Angel GT), sportlich positionierte LSL-Fußrasten, ein ausreichend firmes Fahrwerk und sowieso eine Art SuMo-Fahrstil auf dem Gerät. Auf der CB ist halt alles ganz anders. Alles! Womöglich habe ich diesem Thread deshalb diesen Titel gegeben ... :D


    Danke für Eure Aufmerksamkeit!


    Gruß
    Jörg