Mit der CB 1100 auf der Isle of Man

  • #1

    Eigentlich wollte ich meiner Gewohnheit folgen, und mit meiner 35 jährigen Le Mans 2 zur IOM fahren, doch kurz vor Kaiserlautern springen die Gänge raus. Ich fahre vorsichtig nach Hause, bereit mit der MV neu zu starten doch dort läßt sich der Magnet Tanrucksack nicht befestigen. Die CB rausgeholt die, eigentlich zum Fahren mit meiner Frau vorgesehen, selten von mir Solo gefahren wird. Ich sollte es nicht bereuen. Der Tankrucksack nimmt den Winddruck ab, es wird auf der Autobahn erträglich. Ich brauche mir auf der ganzen Fahrt keine Sorgen um wandernde Zündzeitpunkte, ungeladene Batterien und reißende Gas- und Kupplungszüge zu machen. Ich schleppe, auf Grund der Eile vergessen auszuladen, zwar noch 10 kg Werkzeug und Guzzi Ersatzteile mit, aber ich werde nichts davon benötigen. Das Fahrwerk der CB ist auf der schlechten Straßen der Ilse of Man optimal, die Gabel nimmt alles weg, mein Freund, auf Ducati unterwegs, wird im Rückspiegel immer kleiner. Lediglich auf dem Bergteil der Rennstrecke, der als Einbahnstraße ohne Tempolimit genutzt werden darf, komme ich nicht mit, obwohl ich die ganze Strecke im 4.Gang bei fast Dauervollgas alles gebe. Kaum jemand nimmt Kenntnis von meiner Honda, während mein Freund auf der Ducati ständig von Bewunderern umringt ist. Der Marktanteil von Ducati beträgt auf der IOM gefühlte 30 %, daß allgegenwärtige Gescheppere und Gebollere geht einem irgendwann auf die Nerven. Von der CB 1100 sehe ich in 10 Tagen nur eine, der kommt auch noch aus Lettland angereist. Die Schönheit der CB 1100 scheint also nicht von allen geteilt zu werden, auch weil offensichtlich jeder Engländer seine Motorräder grundsätzlich nur mit offenen Auspüffen und umfangreichen Umbauten aller Art bewegt. Da gilt das dezente Surren des 4 Zylinders als nicht gleichwertig, wird von manchen Zeitgenossen gar als schwul empfunden. Die wissen aber nicht, wie ich diese 3000 km genossen habe, ohne jeden Streß, ohne Angst vor Ausfällen, souverän und zurückhaltend, wenns drauf ankam immer noch schnell genug. Anstatt mit der Guzzi am Douglas Bay einen Lärm, zu machen, daß der Kitt aus den brüchigen Fenstern fällt, bin ich ruhig und besonnen vorbeispaziert und habe den anderen ihre Show gelassen. Ein tolles Gefühl. Die CB 1100 ist ein großer Wurf, ich werde sie beim nächstenmal wieder mitnehmen. Nach der Reise zur IOM ist sie endgültig in den engeren Familienkreis aufgenommen.

  • #4

    Ja das hat was. Ich werd mit meiner EX nächstes Jahr auch die Promenade bevölkern und mir am Gooseneck den Mad Sunday reinziehen.
    Weiß nur noch nicht wie ich hinfahre, wahrscheinlich das Nachtboot nach Hull und wenns irgendwie geht von Liverpool aus rüber. Ich möchte die Liverbirds begrüßen und dann den Mersey runter schippern äh shippern.

  • #5

    nsumax
    Das ist mal ne tolle Story, beneidenswerte Tour, da mitzufahren würde ich mal als tollkühn bezeichnen, zumindest in meiner Vorstellung. Kannst ja mal ein paar Fotos oder Filme einstellen , wenn Du hast.

    Gruss Christian
    _______________________________________________
    Honda CB 1100, 2013

  • #6

    schöner Einblick. Danke. Falls du paar sehenswerte Fotos hast würde ich diese auch gerne sehen. :)

    "Beschleunigung ist wenn die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen", Walter Roerl

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