Beiträge von cb1100fim

    Was ich aber noch sagen wollte (um auch die Arbeit und das Hirnschmalz von Scorpion zu würdigen): Man muss schon tief reingraben in die Technik, um 1. heraus zu finden, dass das Kombiinstrument der Master ist, und nicht die ECU (die für gewöhnlich der Master ist, und nicht Slave vom Kombi), 2. dass der ABS-Fühler aktiv sein muss, nur kein Signal liefern darf (steckt man den ab, schmeisst das sicher Failure-modes ohne Ende; was mich nur wundert, ist, dass es keinen Plausi-check über KW-Sensor und Gangsensor gibt...), 3. ein alternatives Kombi zu suchen, dass nicht selbst Fehler ohne Ende generiert... (das geht nur, wenn die ECU durch das fehlende Kombisignal in einen Default-Mode geht, ansonsten würde ich einen Notlauf erwarten).


    Nur eines sehe ich hier als extrem gefährlich: Das ABS war mit dem Block immer noch aktiv! Hat man Dreck auf dem ABS Ring, und der Sensor bekommt doch sporadisch ein Signal, könnte das zu einem ABS-Eingriff führen (zB gerade 217 auf der Uhr, leichtes Anbremsen und plötzlich hat das ABS ein Signal): Würde wahrscheinlich zu einem viel zu hartem Eingriff führen, und solch einen Stoppie fängt nicht mal mehr der Kini ab...


    Bei den analogen Möps war basteln noch einfacher und beherrschbarer, bei den heutigen SW-strotzenden Möps müsste man jeden einzelnen Fehlermode der Entwicklung kennen, um das Risiko der Bastelei abschätzen zu können. Will man es trotzdem machen und absichern: Wegcodieren, damit es vollständig lahm gelegt ist!

    Hallo.


    Also abgesehen vom Vorwurf der Bevormundung möchte ich kurz in die Diskussion werfen, dass es auch möglich ist, dass in der Entwicklung einfach die Vorgaben für die CB1100 andere waren, als eine Ü230kmh Maschine zu bauen.

    Abriegelungen haben im Automobil- und auch Motorradsektor oft den Grund, dass zwar der Antriebsstrang bei mehr mithalten würde, aber das Fahrwerk nicht mehr verträgt.

    Nehmen wir mal unsere hübsche CB her:

    * Anstellwinkel der Frontgabel eher flach

    * Klassischer (nicht besonders steif ausgelegter) Stahlrohrrahmen

    * Klassische gerade (und nicht überdimensionierte) Kastenschwinge hinten

    * Sehr weit nach vorne gelagerter und sauschwerer und breiter und tief positionierter Motor

    * Nur einfaches ABS

    * Einfache Doppelstossdämpfer hinten

    *...

    Der Steckbrief für einen modernen Kampfhobel sieht anders aus...


    Aber genau das war mMn auch nicht der Steckbrief für die Wuchtbrumme.

    * Klassisches Rahmendesign ohne Abstriche

    * Klassischer Lufti-Vierender (der auch optisch jeden Klassikfan begeistert)

    * "Nur" das must-have an Helferlein für die Homologation

    * Aufrechte klassische Sitzposition

    * Fahrwerk in allen Belangen klassisch proportioniert (einfach stimmige Optik)

    * Fahrgefühl den "guten alten Klassikern" angenähert

    UND das haben sie zu 100% und perfekt umgesetzt.


    Entwicklungsbudgets sind endlich, und wenn die Konzernzentrale ein klassisches Bike haben will, den Designentwurf abnickt, das Fahrwerksteam aber sagt: Mit dem Entwurf läuft das Ding nur bis 190 stabil, dann ziehen die noch ein bisschen von der Geschwindigkeit ab als Risikopolster und dann kommt das Kommando: Drosseln auf 180!


    Man kann die eierlegende Wollmilch-Sau entwickeln, aber dann muss man als Hersteller auch 2Mio Stück absetzen, um die Entwicklungskosten rein zu holen (die Zeiten waren aber nach 2008 im Automotive bereits vorbei). Und aus Erfahrung kann ich sagen: Ab gewissen Geschwindigkeitsbereichen muss man das Entwicklungsbudget um 30% aufstocken, um von 220kmh auf 250kmh trotzdem noch ein stabiles Fahrwerk hin zu bekommen (sprich: Reine Opportunitätsrechnung der Entwickler und des Salesteams)


    In diesen ganzen Beiträgen hier im Thread gabs einen Satz, der grundsätzlich stimmt, aber trotzdem nicht richtig ist, wenn man noch etwas als Kriterium dazu tut:

    "Die CB1100EX kann vieles, aber nix perfekt" AUSSER EINER SACHE: Die guten alten Zeiten gefühlstechnisch hochholen! Und das kann sie wie keine andere.


    Also mein Standpunkt: Als Techniker und Tüftler kann ich die Frage verstehen, wie schnell ein abgeriegeltes Ding wirklich läuft (hier würde ich aber für Tüftelein eine abgesperrte Teststrecke oder ein paar Opendays auf einer Rennstrecke vorschlagen, um bei einem fehlerhaften Signal des ABS (und das wurde hier zu Beginn umgangen und nicht wegcodiert) nicht mit 190 den heissersehnten Urlaub einer Familie auf der Autobahn in ein Horrorszenario zu verwandeln).


    Zusätzlich: Kein Hersteller baut "ein" Fahrzeug für die ganze Welt (da gibts hübsche Variantencodierungen, die in Japan sagen: "Tempo 180 ist genug", und für D: "Full fire" zB; aber nur wenn Sales sagt: Codieren, weil in 80% der Länder kein Rüsseltier die Maschine kauft, wenn die nur 180 läuft; im Falle der CB1100 war die Salesaussage -mMn- eine andere: Investiert in der Entwicklung lieber ein paar Yen mehr in die Speichenfelgen, als dass die Mühle schneller als 180 geht, weil die, die wir damit ansprechen wollen, kaufen die trotzdem... Und Recht hatten sie...


    LG,

    Gregor

    Die CB1100 hatte auch Faltenbeläge ab Werk (eben nur die letzte Modellpflege)...


    Entweder Ölwechsel, oder bei vermehrten Steinschlägen in den Rohren dann eben das ganze Rohr (wer es sauber macht beide Rohre inkl Verschleissmaterial)...

    Kann jeder aber nach Belieben entscheiden, wie er es gerne haben möchte....

    Hallo.

    Bei der Lebensdauer der Gabelsimmeringe kommt es viel darauf an, wo ich die meiste Zeit fahre. Viel staubige Strassen, zu jeder Witterung,... lassen viel Schmutz unter die Staubkappen drücken, und dort arbeitet sich der dann richtig gut in die Simmerringe ein.


    Ohne einen Schutz der Gabelrohre verschlimmerte das noch zusätzlich (Steinschläge, vertrocknete Fliegenrückstände,...).


    Bei mir gibts standardmässig immer Faltenbälge auf die Gabelrohre von nacked Bikes; die sind zwar nicht lustig zu putzen, aber Staub und Beschädigungen/harte Verkrustungen auf dem Gabelrohren sind damit passe und die Lebensdauer der Staubkappen und Simmeringe bedeutend verlängert.


    Hab meine schon bestellt und kosten unter 100 Euronen beim HHändler.


    Von der Optik der Faltenbälge an einem klassischen Bike braucht man auch nicht reden...🤩


    LG

    Servus, nönö, kein Vorwurf, und auch danke, dass du dich so schnell gemeldet hast. 👍


    Ich hatte nur öfters schon in WHB falsche Angaben, die dann durch Meldungen und Updates an die Vertragshändler korrigiert wurden (von denen man als privater dann aber nichts mitbekommt...).


    Wie gesagt: Ich zieh mal schrittweise an, dann seh ich weiter. Wenn ich neue Bolzen brauch, weiss ich, dass die 108Nm zu viel sind...😅


    LG

    Dafür gibts ein Rezept: Willen zum Schrauben zeigen, sich von jemandem, der es kann zeigen lassen und unter Anleitung selber mit Hand anlegen, dann selber machen.


    KEIN Schrauber ist vom Himmel gefallen, das ist nur Übung (und die besonderen Kniffe stehen entweder im Werkstatthandbuch, oder sind durch nette und hilfsbereite Leute in einem Fahrzeug-spezifischen Forum zu bekommen) 👍


    LG