• #32


    Hallo Robert,


    danke für Deinen Beitrag, der quasi alles berührt, was es zu diesem Thema zu sagen gäbe. Aber das ist hier nicht machbar bzw. nicht der richtige "Ort" dafür, weswegen ich mich auf eine möglichst kurze OT-Antwort beschränken möchte:


    Grundsätzlich darf man alles so schreiben, wie man möchte. Niemand ist gezwungen, die deutsche Grammatik (oder irgendeine andere) zu befolgen.


    (Schriftliche) Kommunikation ist also immer ein "Abkommen" zwischen Adressat und Empfänger, deren Erwartungshaltungen und Möglichkeiten. Privat, in einem geschlossenen Kreis, in stiller Übereinkunft und in künstlerischen (poetischen/prosaischen) Zusammenhängen kann und darf die schriftliche Kommunikation oder das Angebot hierzu variiieren. Anders sieht es im öffentlichen Raum aus, wo gesellschaftliche Regeln zu beachten sind. Die deutsche Grammatik ist Bestandteil dieses Regelwerks, sie ist aller Reformbewegungen zum Trotz bindend. Was im Grunde genommen heißt: Alle Abweichungen von den Regeln der deutschen Grammatik werden entsprechend gewertet durch Ablehnung und/oder Bewertung. Die Maßstäbe werden jeweils durch die Empfänger gesetzt.


    Allgemeine Grundregeln sind: nachvollziehbarer Satzbau, korrekte Rechtschreibung, korrekte Kommasetzung u. Interpunktion. Ein ansprechender Tonfall gehört schon zum Themenfeld der jeweiligen Etikette. Ein Forum z.B. ist öffentlicher Raum, so lange es von den Betreibern nicht anders gekennzeichnet ist bzw. gehandhabt wird. So könnte es ja auch ein Forum geben, in dem es zur Etikette gehört, rückwärts zu schreiben oder in Esperanto. Was in einem Motorradforum wohl eher nicht der Fall sein wird.


    Wenn also jemand in einem Forum durchgehend ohne Punkt und Komma klein schreibt, obwohl sich die Mehrheit der anderen Forenmitglieder augenscheinlich um die Einhaltung der üblichen deutschen Grammatik bemüht, ergeben sich zwei Probleme: 1. haben es die "Normalschreiber" mit einem syntaktischen Anarchisten zu tun, der auf Konventionen pfeift und damit die Kommunikation unnötig erschwert, 2. handelt es sich hierbei um eine die Etikette missachtende Person, deren Anwesenheit vom Wohlwollen der Moderation abhängt.


    Aber auch: Niemand ist perfekt, und der Fehlerteufel liebt das Detail. Hier, in einem solchen Forum, gibt man sich noch recht Mühe, auch aus Respekt vor den Mitlesern. Dann nehme man sich zum Vergleich mal ein paar beliebige YT-Kommentarzeilen vor ... :-|



    Und zuletzt, der getönte Windschild schützt vor der Reflexion des leuchtenden Verkehrsschildes, ganz genau. :icon-biggrin:


    Gruß

    Jörg

  • #33

    Grammatikalisch und orthographisch wenigstens halbwegs rechtschreibkonform zu schreiben, ist eine immerwährende Aufgabe, an der bereits Legionen von Deutschlehrern mit Aberlegionen von Schülern seit Entstehung der schriftlichen Sprache gnadenlos, prächtig und scheinens kläglich scheitern. Die gewählte Form samt der in ihr transportierte Inhalt dabei lieber außer Acht gelassen, sollte er sich verständlich formuliert überhaupt erschließen. Das ist nicht immer der Fall.


    Der Leser hat immer die Entscheidung, wenn er's beruflich nicht muss, sich zu heftigem "Augenkrebs" gegenüber durch Nichtlesen zu verschließen. Selbst auf die Gefahr hin, dass manche "Perle" in ihm verborgen bleibt, die es gewiss "ungeschickt verpackt", sei es aus Unvermögen oder nachlässiger Bequemlichkeit, in ihm geben mag.


    Eines ist sicher, die getippte Sprache der Masse im Internet in sozialen Medien, in denen man sich zu Wort melden kann, wird stetig weiter leiden. Auch durch inflationären Gebrauch von Punkt Punkt Punkt, Smileys und Emoticons aller Art. Wer das mag, lese unbekümmert viel und derartiges weiter und betrachte es als logische Weiterentwicklung von Sprache oder deren stets neue Ausdrucksform, wie es mancher Sprachwissenschaftler bereits tut. Was bleibt ihm auch anderes übrig, wenn er bemüht wohlwollend nach einer positiven Seite in Form einer Begründung dessen sucht.


    Wisedrum

    14 Mal editiert, zuletzt von Wisedrum ()

  • #34

    Da bin ich ganz bei Dir. Sprache bzw. deren Verschriftlichung ist immer nur eine Momentaufnahme. Wir leben in einer Zeit, in der die Sprache akut die Schrift bestimmt oder zu bestimmen versucht. Noch vor dreißig Jahren wäre das undenkbar gewesen. Es gab bis dahin immer die Vorgabe, das Muster der deutschen Grammatik, und die Sprache hatte im Wesentlichen der Schrift zu folgen, das galt auch für Mundarten.

    Unter dem entstandenen "Wildwuchs" ist die deutsche Alltagssprache aber immer noch dominant und wird es auch bleiben, trotz all der neu hinzu gekommenen Lehnwörter und anderer Verdeutschungen vor allem angelsächsischer Begriffe. Und teilweise ist es ja auch nötig, Begrifflichkeiten, die im Deutschen kein Pendant haben, aufzugreifen. Das war ja eigentlich schon immer so. Sprache wandert und mäandert, und mit ihr die Schrift.

    So "lebendig" uns das erscheint und so erfrischend das in der Lese- und Hörpraxis auch sein mag, braucht es aber doch immer noch gewisse Regeln - einfache, leicht verständliche Regeln, um auf einer nachvollziehbaren Basis schriftlich kommunizieren zu können. Diese Regeln ergeben einen gewissen Sinn, ähnlich denen anderer Regelwerke, wie z.B. die der StVO.


    Hier im Forum scheint das selbstverständlich zu sein. Ich nehme an, wir älteren Herren ab 50 sind so ziemlich unter uns? Manchmal höre ich zu, wenn mein 21jähriger Sohn telefoniert, und das hört sich völlig "normal" an, der Teenie-Slang früherer Tage ist völlig verschwunden. Wenn ich jedoch hin und wieder Textnachrichten von ihm auf's Smartphone bekomme, komme ich übersetzungstechnisch oft nicht mehr hinterher. :eusa-think: :icon-biggrin:


    Gruß

    Jörg

  • #35

    Das finde ich auch, dann aber bitte in einem separaten Threat, denn wenn ich z.B. etwas über ein Windschild oder einen Lenker erfahren möchte, interessiert mich keine angehängte Diskussion über die deutsche Rechtschreibung. ;)


    Aber man schweift leider gern mal ab, passiert mir auch. Aber sinnvoll ist es letztlich, die Themen nicht zu sehr zu vermischen.

  • #36

    Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Puig Tourenscheibe Custom?

    (sehe nichts hier bisher berichtetes, aber vielleicht übersehen?)




    Ist mit 410 mm Höhe & 360 mm Breite offenbar etwas kleiner als so was wie der MRA Highwayshield (auch weniger Euronen, und in der Form etwas abgerundeter). Wenn die dann z.B. in klar weniger auffällig wäre bzw. sich in das Gesamtbild mit Lederseitenkoffern gut einfügt, und trotzdem ausreichend Druck wegnimmt…

  • #38

    Ging mir ähnlich. Bei mir war zuerst das MRA Highway-Shield dran.

    Die Befestigung an 2 Lenkerklemmen hält bis 180 km/h, habe ich getestet.

    Sehr elegante Scheibe, trägt nicht zu dick auf.


    Jetzt habe ich auch die Puig Ranger. Die ist ein bischen ausladender an der Basis und bietet daher im Winter einen geringfügig besseren Kälteschutz für den Balg. Ich hatte gehofft, weniger Verwirbelungen und Lärm am Helm dadurch zu erreichen, aber das war nicht der Fall.


    Jetzt habe ich ontop noch einen MRA Vario-Spoiler-Aufsatz und jetzt ist endlich einigermaßen Ruhe (naja, bei 173 cm Körperlänge keine Kunst).


    (Habe den Spoiler mittlerweile auch mittig platziert)


    Aber die Custom sieht auf dem Foto schon sehr elegant aus. :thumbup:

  • #39


    Danke Euch für die schnellen und gehaltvollen Antworten!


    Es ist schon ein Kreuz mit den Scheiben: entweder sehr groß oder wenig/kaum Schutz.


    Wenn ich die Antwort von CBInteressent auf die Custom übertrage, scheint eine Zweipunkthalterung am Lenker prinzipiell zu halten, und die Custom wäre ja auch kleiner. Oder hat die Custom bei Kuhtreiber real Probleme gehabt, vielleicht wegen deren Ausführung der Zweipunkthalterung?


    Etwas Wind würde mich nicht stören, ist ja jetzt ohne Scheibe auch ok, eine teilweise Entlastung auf der Autobahn bei 140-180 wäre aber nicht schlecht. Finde auch diese Form von Scheiben unabhängig von der Größe bei unserem Tourenlenker optisch und funktional passender als gekrümmte Halbschalen wie z.B. die PUIG RETRO-VERKLEIDUNGSCHEIBE,

    wo ich eigentlich einen M- oder Stummellenker erwarten würde (Design ist für mich stimmig, wenn Form und Funktion zusammenpassen).

  • #40

    Da kannst Du wohl von ausgehen, sonst hätte es keine ABE dafür gegeben.

    Ich wollte es trotzdem mal wissen und bei 180 km/h tat sich da gar nix an der Scheibe.

    (Frag mich nicht warum, dafür reichen meine geringen Kenntnisse in Mechanik/Dynamik/Strömunglehre/Befestigungstechnik nicht aus).


    Die Ausführung der Zweipunkthalterung sollte für alle Modelle gleich sein. Kann mir nicht vorstellen, dass MRA da mehrere Entwicklungsschienen fährt. Aber das könntest Du bei MRA nachfragen. Würde ich Dir sowieso empfehlen, da mal anzurufen. Die sind sehr entgegenkommend.


    Es würde meiner Meinung nach eine kleine Scheibe reichen, die den Winddruck bei Geschwindigkeiten über 110 km/h nur vom Oberkörper weghält. Leider wird der Fahrtwind aber meistens über die Scheibe hinweggeleitet und kommt dann - zumindest gefühlt - komprimiert und etwas stärker in Höhe des Kopfes an. Wenn man dann noch das Visier aufmacht kriegt man das voll auf die 12.

    Das gefiel mir überhaupt nicht. Vom übermäßigen Lärm ganz zu schweigen.

    Daher blieb für mich nur die "Komplettlösung" übrig.


    Ideal wäre für mich eigentlich eine Lösung, wo ich bei Bedarf mit einem Schnellverschluß mal eben die Scheibe abnehmen könnte, wie das bei der ein oder anderen Serienausstattung (Harley, Kawa) wohl möglich sein soll.


    Mein Gefühl ist, es läuft oftmals ein bischen auf "Try and Error" hinaus.

    (Außer bei der V-Stream für die Deauville, das war eine klare Forums-Empfehlung mit anschließender Begutachtung auf der Intermot).

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