Skandinavien Tour Sommer 2015

  • #41

    Hallo Töfftöff,


    natürlich hat das einige Zeit in Anspruch genommen, den Bericht zu schreiben.
    Das habe ich gerne getan und darin hat meine Fahrt einen Abschluss erhalten, den ich
    so bei anderen Touren noch nie gemacht habe. Freude habe ich auch über das Feedback,
    den der Reisebericht ausgelöst hat.


    Das Nordkap habe ich bewusst nicht angelaufen, weil erstens das Wetter nicht "so prickelnd" war und zweitens, der noch gewichtigere Grund, dieser ganze Nordkaphype nicht meine Sache ist. Er wurde sowohl von anderen Fahren verbreitet, als auch von Menschen, die nicht auf Tour sind, aber da unbedingt mal gewesen sein wollen, so ein "Must See Ding" eben.
    Da stellen meine Synapsen dann schnell auf Durchlauf.
    Das, was ich im äußersten Norden Europas erlebte, war mehr als schön, wenn auch schön nass.
    Davor wurdet Ihr bei eurer Busstour gut bewahrt.


    Ungeachtet der Nässe ist es für mich ungleich mit den Sinnen erfahrungsvoller, das
    Motorrad als Reisegefährt zu wählen. Wie ich schon im Bericht schrieb aber nicht zu zweit auf einer Maschine. Da ich nicht klein bin und immer 'ne ganze Menge an Ausrüstung mitnehme, würde die Zweisamkeit auf der Honda vielleicht für eine Kurztour funktionieren, so eine lange Reise
    dürfte dagegen sehr grenzwertig platztechnisch (und überhaupt?) verlaufen.


    Alter ist relativ, der jüngste bin ich beileibe auch nicht mehr. Maybe young at heart.
    Neben anderen Bemühungen hält das Fahren, gerade das stunden/tagelange Fahren
    mit allem, was damit campierend verbunden ist, fit, selbst wenn es den Anschein hat, dass das Gegenteil der Fall ist.


    Die Honda ist ein klasses Motorrad, nicht nur auf solchen Touren, auf denen man dann erst richtig seinen Umgang mit der Maschine ganz zwangsläufig "erarbeitet".


    Wisedrum

  • #42

    Huhu Wisedrum,


    sorry, aber wir sind alte Ossis. Für uns, die von Geburt an 30 Jahre in der DDR eingesperrt waren, war das wie eine Reise zum Mond.
    Nordkapp musste sein!! Wir hatten Glück mit dem Wetter, ein paar Stunden Sonne.
    Natürlich waren wir im Bus und kleinen Hotels besser dran aber bis vor 2 Monaten wusste ich noch nicht mal, das ich jemals wieder Motorrad fahre.
    Selbst mit der Pan Europeen oder der Goldwing stelle ich mir das schon sehr strapaziös vor.
    Alleine würde ich das schon nochmal probieren aber meine Frau macht das sicher nicht mit.
    Ausserdem fahre ich beim nächsten Mal individuell und mit Angelausrüstung dahin. Da scheidet das Motorrad schon mal aus. Meine "Dicke" wird halt für Kurztrips sein. War so gewollt und ist auch gut so.
    Trotzdem, wenn es dich noch in andere Ecken der Welt verschlägt, lass es uns wissen.
    Toller Bericht.


    Grüße aus LE

    Grüße aus LE

  • #43

    Hallo Wisedrum,
    ganz großen Respekt und standing ovations :clap: für diesen Bericht und das dort geschilderte Erlebte. Was soll ich sagen? Melancholie ist schon das richtige Stichwort... Mein bester Freund rennt jedes Jahr 7 Tage den Jakobsweg, um sich die Hirnwindungen durchzupusten, die der Alltag vollgemüllt hat. Immer allein mit sich und den Gedanken. Ich habe vor einiger Zeit zu ihm gesagt, dass ich mir so etwas mit Moped vorstellen könnte, allerdings rund um die Ostsee. Meine Frau denkt da eher an midlife-crisis, so what? Diesen Traum habe ich schon lange. Du hast ihn schon (mehrfach) gelebt. Man findet täglich Ausreden, warum man dies und das nicht machen kann. Bei mir sind es drei Kinder, Frau und eigene Praxis. Aber irgendwann, ganz bestimmt, werde ich es machen... ;)
    Mal ein paar praktische Fragen: Du bist Anfang August gefahren, wie lange war es nachts dunkel? Wie hast Du das mit dem schlafen im Zelt bei Helligkeit gemacht? Wie war das mit dem Zelt, wenn es dauernd gepieselt hat? Aus meiner Campingzeit weiss ich, dass man es möglichst trocken transportieren sollte. Alles nur akademisch? Ganz doofe Frage: Darf man (zumindest eine Nacht) wild campen? Wie ist der Empfang mit dem Mobiltelefon (kann ja im Notfall wichtig sein)? Vielen Dank für Deine Mühe sagt ein ehemaliger Kieler.

    Es ist besser zu schweigen und als Idiot verdächtigt zu werden, als zu reden und dadurch alle Zweifel zu beseitigen (Abraham Lincoln)

  • #44

    Fragen über Fragen und ich weiss keine Antwort. :doh:


    Quatsch, auf alles gibt es irgendwelche Antworten, hier nun meine.


    Betreffs des Campings, man kann überall, am Besten ab vom Trubel,
    nicht auf Privatgrundstücken, dort nur nach Absprache, und "verbotenen Flächen",
    eine Nacht zelten. Dieses so genannte Jedermannsrechts habe ich nicht in Anspruch genommen.
    Stattdessen auf Zeltplätzen verweilt aus diversen, hier nicht näher dargelegten Gründen.
    Ein nasses Zelt, hatte ich oft, weil nass zusammengelegt und wieder aufgebaut, war für mich kein großes Problem, da mein Tatonka Alaska ausreichend Platz bot und innen trotz
    Feuchtigkeit nicht nässer wurde. Es kamen selbst bei Regen im angefeuchteten Zustand keine Wassereinbrüche vor. Insofern so ganz gut halbtrocken. Ein nasses Zelt zu transportieren ist nicht weiter schädlich für das Matrial. Nur über längere Zeit würd' ich's nicht nass eingepackt lassen, sondern so bald wie möglich trockenlüften. Moder und Schimmel stellen sich dann sicherlich nicht so rasch ein.


    Je weiter Du nach Norden fährst, desto heller ist es dort auch nachts. Von so richtiger Dunkelheit lässt sich da kaum noch schreiben. Ein Grund, warum es mich in den vergangenen Jahren immer wieder da hochgezogen hat. Eine, die Spezialität des Nordens schlechthin, auch Anfang August.


    Ein Mobiltelefon hatte ich zwar für Notfälle dabei, es aber nicht einmal benutzt.
    Mein Anbieter gab mir den Rat, sollte ich das vorgehabt haben, eine dortige Simkarte zu erwerben zur "ortsansässigen" Netzbenutzung, weil die Kosten damit deutlich reduziert werden.


    Melancholie ist ein Stichwort. Ob nun das "richtige", lasse ich dahingestellt.
    Sicherlich stellt sie sich gerade auf so einer Tour hin und wieder ein. Ich sehe darin nichts negatives, so lange sie nicht krankhafte und überhandnehmende Züge annimmt.
    Eigentlich wie alles andere im Leben auch. In verträglichen Dosierungen ist so manches sehr
    genehm "erträglich".


    Jeder hat so seine Restriktionen, blödes Wort, ich weiss, die ihn von gewissen Vorhaben abhalten. Ob er sie dann überwindet? Keine Ahnung.


    Den (Rahmen)bedingungen, die Dich binden, unterliege ich nicht. Von daher, sollte es
    meine Zeit zulassen und die Motorräder weiterhin problemlos zuverlässig schnuckeln, werde ich auch in Zukunft ähnliche Trips unternehmen, wohin auch immer.


    Schon interessant, welches Echo durch meine Reise bei manchem Lesern hervorgerufen wurde, die darin einen eigenen "Traum" umgesetzt sehen. Das war mir nicht bewusst vor Gewahrwerden der Reaktionen auf meine Schilderungen. Ich träume auch gern. Und irgendwann bin ich's auch mal, so ein wenig in kleinen Stücken.


    Wisedrum

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