Beiträge von Eisbaerchen

    ...und nicht vergessen, auch die Flüssigkeit im Hydrauliksystem für die Kupplung zu wechseln.. 8o

    Hallo Sebastian,


    ich gehe mal davon aus das Du mit den Grundzügen des Ablaufs beim Bremsflüssigkeitstausch vertraut bist?

    Dann einfach links vorne beginnen, dann vorne rechts. Hinten musst Du wohl den Bremsflüssigjkeitsbehälter ausbauen um den Deckel abnehmen und nachfüllen zu können, ist aber nicht schwierig.

    Da Du Stahlbusventile hast, brauchst Du eigentlich keine Entlüftung vorzunehmen, es sei denn Du möchtest die Hydrauliksysteme komplett entleeren. Ich mach es so, das ich die Stahlbusventile soweit öffne, das beim Pumpen mit den Bremshebeln Flüssigkeit rausläuft, aber nichts zurückgezogen wird (musst ein bisschen mit den Stahlbusventilen spielen, ich musste etwas mehr aufdrehen als es laut Anleitung empfohlen wurde). Zur Sicherheit platziere ich das Ende vom Schlauch vom Stahlbusventil in einem Glas mit etwas Bremsflüssigkeit, so das durch das Schlauchende keine Luft angesaugt werden kann. Ich pumpe dann immer soviel ab das noch etwas Flüssigkeit im Behälter ist und bevor dort Luft angesaugt werden kann fülle ich nach. Das mache ich dann so 2-3 mal (verbraucht natürlich mehr Bremsflüssigkeit als das System komplett zu entleeren, aber bei dem Preis für Bremsflüssigkeit... :P) und dann kann man wohl davon ausgehen das alles frisch ist im System. Wie gesagt, entlüften erledigt sich damit und Stahlbusventilen ohnehin.

    Falls Du noch Fragen hast zum vorgehen, melde Dich.. ich habe mich Anfang des Jahres wegen eines Problems beim Austausch der Bremsenflüssigkeit ausgiebigst mit dem Thema beschäftigen müssen 8o

    Grüsse, Bernd

    Hallo Andreas, weshalb musstest Du denn die Bremssättel lösen? Die Länge der Stahlbusventile stört doch nicht beim einschrauben (zwei vorne, eins für die Bremse hinten und Kupplung) war jedenfalls bei mir so. Nur bei der Kupplung wirds etwas eng...ich habe das 2019er Modell, was hast Du? Wohl vor 2016, weil ja später die Kombibremse weggefallen ist.

    Ja klar,Tapetenwechsel ist das Salz in der Suppe des Lebens...😅. Bei schönem (Bade)Wetter sind die Küsten hier schon reizvoll. Wie so oft, was man lange kennt verliert manchmal etwas seinen Reiz. Du hattest aber auch Glück mit dem Wetter hier bei Deiner Tour...🌞⛱️

    Hallo Robsen,

    Ja, Du warst in meiner Wahlheimat unterwegs. Kennt man alles von Touren mit dem Moped, Fahrrad oder Auto. Ist schon ganz schön hier, aber mir fehlen beim Mopedfahren schon mal die Kurven und die Hügel..(.bin im Harz aufgewachsen). Bin dann oft etwas neidisch wenn ich die schönen Bilder von den Bergtouren der Foristen aus dem Süden sehe...

    L.G., Bernd

    Hallo Robert,


    danke nochmal für Dein Interesse an meinem Bremsenproblem und Deinen Tipps. Hier nun mein vorläufiger "Abschlussbericht".


    Die gute Nachricht zuerst: Die Bremsanlage für das Vorderrad funktioniert wieder :) Die weniger Gute: es ist nicht ganz klar, was das Problem war :???:


    Ich hatte den Hauptbremszylinder ausgebaut und überprüft, die Ersatzteile hatte ich mir vorher als Original-Hondateile schicken lassen (Tip: man kann sich auch aus anderen Quellen die Originalteile von Nissin für den Hauptbremszylinder schicken lassen, kostet dann nur etwa 50% /www.micronsystems.de/bremsen/nissin/nissin-zubehoer/nissin-reparaturkit-fuer-14-mm-bremszylinder-14497).

    Die beweglichen Teile waren aber alle in Ordnung, daran lag es also nicht. Vermutet wurde auch eine verstopfte Ausgleichsöffnung. Die habe ich dann mit einem feinen Draht mal "durchstoßen" (Tip: dafür habe ich ein dünneres Drahtseil (etwa 3 mm Gesamtdurchmesser) welches bei mir rumlag bis auf die einzelnen Drähte aufgedröselt, da passte dann so ein einzelnes Drähtchen genau mit genügend Stabilität). Da aber aus der Ausgleichsöffnung bei den verschiedenen Versuchen vorher (siehe meine vorangegangenen Schilderungen) schon mal Luftblasen ausgetreten sind, lag es, wie schon vermutet, nicht an einer verstopften Öffnung. Bei einem so relativ jungen Motorrad und nicht wirklich versiffter Bremsflüssigkeit wohl auch eher unwahrscheinlich. Ich habe dann alles unter Verwendung der Originalteile wieder zusammengebaut, und die Blockade war immer noch da (Tip für das einsetzen des Sprengrings: hier gibts die passende Zange dafür für kleines Geld https://www.ebay.de/itm/333847534777, da das korrekte einsetzten des Sprengrings ziemlich sicherheitsrelevant ist würde ich hier immer mit dem empfohlenen Werkzeug arbeiten).

    Da ich nicht mehr weiter wusste habe ich dann einfach mal den Motor gestartet und auf dem Mittelständer im 1. Gang ein wenig laufen lassen (Tipp von meiner Frau... :P :love: ). Der Motor war dann schön warm geworden. Später habe ich dann mal am Bremshebel gezogen und oh Wunder, die Blockade war weg und ich konnte den Hebel bis fast an den Griff ziehen und hatte Bremswirkung (da noch ziemlich viel Luft in der Anlage sein musste hat mich das zunächst nicht beunruhigt das man den Hebel soweit durchziehen konnte). Ich war sehr erfreut und war nun der Meinung die Standardprozedur zum Austausch der Bremsflüssigkeit einschl. entlüften durchführen zu können. Dabei ergab sich aber wieder dasselbe Problem, nach einigen Malen durchziehen wieder diese Blockade, der Hebel blockierte schon nach wenigen Millimetern....

    So langsam war ich am verzweifeln, ärgerte mich dass ich nicht wenigstens mit der "etwas" funktionierenden Vorderradbremse mal kurz langsam gefahren war um zu sehen ob die ABS-Kontrollleuchte ausgeht oder einen Fehlercode anzeigt (nur das Hinterrad zu drehen und über 10km/h auf dem Tacho zu erzeugen löscht die ABS-Anzeige übrigens nicht, es müssen wohl zwingend beide Sensoren vorne und hinten gleichzeitig ein rollendes Rad melden).

    Da mir nichts mehr einfiel habe ich am nächsten Tag nochmal das Motorrad angelassen und wieder das Hinterrad drehen lassen. Dabei habe ich dann ein paarmal kräftig auf die Hinterradbremse getreten, bis zur Fast-Blockade. Und das zweite Wunder geschah 8o: Ich konnte wieder den Hebel durchziehen, wieder mit Bremswirkung. Dann wieder die Standardprozedur und diesmal, nach noch einigen Haklern zu Beginn, konnte ich normal pumpen und neue Bremsflüssigkeit mehrfach durch die Anlage pumpen. Nach sorgfältiger Entlüftung (echt easy mit den Stahlbusventilen) hatte ich auch wieder den normalen Druckpunkt.

    Nach einer ausgiebigen Probefahrt mit mehreren Fast-Vollbremsungen habe ich nun eigentlich auch wieder Vertrauen in die Bremsanlage. Die ABS-Kontrollleuchte meldete sich auch gleich brav ab nachdem die 10km/h erreicht waren und blieb dann auch aus (Robert, ich habe mich übrigens nicht getraut Deinem Vorschlag zu folgen, und mit nicht funktionierender Bremsanlage vorne mal eine kleine Runde durchs Dorf zu machen um zu sehen ob die ABS-Kontrollleuchte ausgeht, da es hier etwas abschüssig ist und ich der Hinterradbremse alleine nicht viel zutraue... =O).

    Nun stellt sich immer noch die Frage, was war der primäre Grund für das "festgehen" des Handbremshebels?? War der ABS-Modulatur bzw. die Pumpe daran irgendwie beteiligt? Nachdem sich da "irgendwas" gelöst hat mit einem warmen Motor verbunden mit der Erwärmung der darüber liegenden Leitungen zum ABS-Modulator (das war ja praktisch reproduzierbar) liegt der Verdacht nahe, das es irgendwas mit dem Verteiler oder dem ABS-Leitungssystem zu tun hatte. Genauer lässt sich das wohl nicht mehr eingrenzen. Ich werde den Bremsflüssigkeitstausch nochmal am Saisonende machen und sehen ob dann immer noch alles in Ordnung ist.

    Nun kann ich jedenfalls erstmal wieder fahren, und notfalls auch mal einen "Ausflug" in die Werkstatt machen und das Problem bei meinen Honda-Mechanikern ansprechen :) Vielleicht fällt denen dazu noch was ein..


    Soweit dann erstmal zu diesem seltsamen Phänomen, Sollte sich Erkenntnistechnisch noch etwas dazu ergeben, werde ich das noch kommunizieren.

    Grüsse, Bernd