Über den Tellerrand geschaut!!

    #11

    Liebe EX-Gemeinde,


    ich muss mich mal wieder zu Wort melden!


    Nachdem ich 2010 die erste CB 1100 auf einer japanischen Website gesehen habe, wollte ich sie blind bei HONDA Deutschland bestellen was, wie wir alle wissen, damals leider noch nicht möglich war. 2013 habe ich dann die erste CB direkt nach Öffnung der Bestelllisten beim freundlichen Honda-Händler geordert. Bis auf den kleinen 14 l Tank, die Gußräder und die asymmetrische 4-1 Auspuffanlage fand ich sie eigentlich ganz schön. Mit der Kombibremse konnte ich mehr schlecht als recht leben! ich habe mir damals Angebote für Speichenräder machen lassen und von der 4-4 aus Japan geträumt. Als dann 2014 die EX ausgeliefert wurde, gab es kein Halten mehr und ich habe meine A für die EX in Zahlung gegeben. Da ich außer ihr noch etliche andere fahrbereite Moppeds habe - 2 x CB 750 Four, 2 x Bol d'Or mit Eckert Motor, 1 x Magni mit Eckert Motor, 1 x CBX Sechszylinder plus 2 Harleys - bin ich seither erst knapp 23 Tkm mit ihr gefahren. Jeder dieser km hat mir aber wahnsinnig viel Spaß bereitet und bisher musste auch noch nichts am Mopped repariert werden. Nach Umstieg auf Bridgestone 110/160 sah sie auch von hinten endlich "erwachsen" aus und das Fahrverhalten hat unter dem Breitreifen nicht gelitten. 2018 habe ich mir dann noch eine der letzten 2015er Harley Dynas mit Doppelscheibenbremse, Speichenrädern, mit geilem geschlungenem Krümmer und ohne Gedöns zugelegt, ehe sie aus dem Programm genommen und durch die Softtail-Modelle ersetzt wurde.


    Weder die EX noch die FX sind echte "Tourenmotorräder", trotzdem kann man mit beiden durchaus auch mal 2 Tkm an einem Wochenende zurücklegen. Die Zeiten mit den langen Urlauben auf 2 Rädern sind bei mir ohnehin schon lange (80er) vorbei, damals fuhr ich mit einer alten GL 1000 Gold Wing ungefähr 100 Tkm in der Weltgeschichte herum.


    Auch in den Alpen sind beide Motorräder sicherlich nicht fehl am Platz, obwohl ich hier die Honda der Harley jederzeit vorziehe! Es kommt in erster Linie auf den Fahrer an und wenn man die breiten "Angststreifen" an vielen Superbikes sieht, dann wundert einen das auch nicht mehr.


    Ich habe mich für die beiden schönsten und am besten passenden Modelle von Honda und Harley entschieden und werde ihnen auf alle Fälle die Treue halten, bis ich nicht mehr fahren kann!

    Evtl. kommen an die EX bald neue Federbeine, wenn ich welche finde, die TÜV haben und nicht zu modern (wie z.B. die Wilbers) aussehen. IKON oder Hagen wäre hier vielleicht eine Lösung.


    Mit der Thruxton habe ich auch schon geliebäugelt, da ich Mitte der 2000er eine Speed Triple hatte und mit dieser extrem zufrieden war. Die Britin sieht genial aus und bietet anscheinend auch eine menschenwürdige Unterbringung - zumindest für den Fahrer. Die Qualität der Briten war eigentlich immer ähnlich wie die von HONDA, lediglich in den letzten Jahren hört man gelegentlich negative Kommentare. Ein Freund von mir fährt die 1200er Scrambler und das Ding sieht a) super aus und b) fährt es sich auch genauso, wie es aussieht. Spritverbrauch ähnlich wie bei meiner EX - zwischen 4 und 4,5 l bei normaler Fahrt. Also aus meiner Sicht wäre die Thruxton eine durchaus ernstzunehmende Alternative!


    Aber ob ich meine EX tauschen würde - da bin ich mir nicht ganz sicher! Danach würde ich mich sicherlich irgendwann einmal "in den Hintern beißen", ist doch die EX vermutlich die letzte luftgekühlte Honda mit klassischem Aussehen, die gebaut wird!


    Liebe Grüße und allzeit gute Fahrt


    Frank aus Hohenlohe

    #14

    Genau so ist es: Die eigene Einschätzung muss für einen selbst schlüssig und stimmig sein.
    Das liegt ja in der Natur der Sache. Sie ist es quasi per definitionem.

    Deswegen ist es ja auch die eigene Einschätzung, und nicht die eines anderen oder die von jemand anderem übernommene.

    Ob das die Hauptsache ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Ich verstehe nur die Intention nicht, die hinter Deinen beiden ersten Sätzen verborgen ist.


    Übrigens hast Du das Wichtigste bei Deinen Ausführungen vergessen:
    "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist".

    #15

    Ganz einfach, für dich ist deiner Einschätzung nach die Scout kein Reisemotorrad, für mich schon, wenn man mit ihr reist. Geht bestimmt. Wenn's für beide so stimmig ist, passts doch. Wie das immer mit den eigenen Einschätzungen so ist. Deinen letzten Satz bekomm ich nicht zugeordnet. Muss ich auch nicht. Das Wichtigste?

    Für dich deiner Einschätzung nach.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wisedrum ()

    #16

    Richtig, musst Du auch nicht.

    Würde jetzt zu weit off-topic führen, Dir das zu erklären.

    Hauptsache Deine Argumentation ist für Dich selbst schlüssig und stimmig.
    Für Dich Deiner Meinung nach.

    #17

    Ich gebe Wisedrum recht: Ich hätte kein Problem damit gehabt, mit der Scout zu verreisen, wenn sie bei mir geblieben wäre. Einen Gepäckträger hatte sie schon und Packtaschen gibt es im Zubehör zu hauf. Jeder empfindet das halt anders. Da sie aber auch sehr niedrig ist, passen da natürlich keine Plastik-Fahrradtaschen mit Rollverschluss dran ;)

    #18

    Schau Dir mal die Öhlins an, die HO65 sind praktisch gleich wie die Originalen, jedoch lässt sich dezent die Dämpfung einstellen und zudem ist auch die Vorspannung deutlich subtiler. Und schön klassisch sehen sie auch aus.

    CB1100EX 2014 in rot, leider inzwischen verkauft.

    #19

    Da stimme ich Dir absolut zu. Es gibt sogar eine komplette Reiseausstattung von Indian speziell für die Scout (darfst nur nicht nach den Preisen fragen ^^).Und so eine kleine Frotzelei (o.k. meine blauen Taschen sehen wirklich nicht besonders attraktiv aus) ist doch wunderbar. Das ist doch wie das Salz in der Suppe. :)


    Aber [scherzhalte Ironie ON!!] eigentlich hast Du es dann gemäß Wisedrums Anleitung falsch gemacht, dass Du die Scout wieder verkauft hast. Denn gemäß Prof. Dr. Motorrad, Oberlehrer Wisedrum, wäre die folgende Verhaltensweise die allein vernünftige (seiner Meinung nach) gewesen. Ich zitiere wörtlich: "Will man mit ihr reisen und nicht nur Kurzstreckenfahrten durchführen, wird sich das bewerkstelligen lassen, indem man sich auf sie einstellt." Wenn ich mal statt des Begriffs "reisen" den Begriff "längerfristig fahren" nehme (dafür sollten ja wohl keine andere Regeln gelten, oder?), heisst das für Deinen Fall, du hättest Dich auf die Scout einstellen müssen (also nicht etwa irgendwas umbauen, z.B. die komplette Sitzgeometrie), und dann hätte das schon geklappt mit der Scout. Also müsstest Du eigentlich mir zustimmen, wennn Du die Maschine wegen nur einer nicht passenden Eigenschaft verkaufst. Wisedrum hätte das vermutlich gemäß seiner auf-sie-einstellen Regel ausgesessen (im wahrsten Sinne des Wortes) [scherzhafte Ironie OFF!!].


    Nein, im Ernst, wenn es mit solch zentralen Eigenschaften, wie z.B. der Sitzgeometrie nicht passt ("...leider hat für mich die Ergonomie nicht gepasst."), dann spricht doch nichts dagegen, die Maschine wieder zu verkaufen. Es sei denn, man könnte es für kleines Geld/mit wenig Aufwand passend umbauen.

    Für mich waren der bei Reisegschwindigkeit nicht ruhig genug laufende Motor und der fehlende Federungskomfort ein Grund dafür diese Maschine für mich persönlich als nicht-Reisemaschine zu deklarieren. (Die Probefahrt-Notzien waren ja usprünglich nicht dafür bestimmt, irgendwo veröffentlicht zu werden, sondern nur meine private Gedankenstütze meiner privaten Einschätzung. Ich habe es in meinem Update auch so gekennzeichnet - hoffe ich zumindest.)

    Ich hatte die Notizen hier nur in der guten Absicht gepostet, um roadrunner1465 wenigstens einen kleinen Einblick in meine - wenn auch recht kurze - Erfahrung mit der Maschine zu geben. War ja nur gut gemeint.


    Wisedrum:

    So interessant und in gewissem Maße wohl auch angebracht die Idee der Anpassung des Fahrers an das Motorrad auch sein mag, präferiere ich doch den umgekehrten Weg: Das Produkt muss sich an den Menschen anpassen (entweder ab Werk, oder durch nachträgliche Änderungen).

    Will heißen:

    1. Ich kaufe mir möglichst das Motorrad, was zu meinem gewünschten Verwendungszweck von der werksseitigen Prädisposition her am ehesten passt. (Rennmaschine, Reisemaschine, Enduro, Cruiser, Showbike, etc.)

    2. Wenn dann irgendetwas im Nachhinein doch nicht passt, was sich ja durchaus im Laufe des Gebrauchs herausstellen kann, dann versuche ich es möglichst so abzuändern, dass es für mich passend ist, wenn es denn zu vernünftigen Konditionen machbar ist.


    In meinem Fall ("...Keine Reisemaschine, weder von der Laufkultur des Motors bei 130-140 km/h noch vom Federungskomfort.") wäre das dann ein komplettes Motortuning (Erfolg fragwürdig) und ein Fahrwerksumbau gewesen, damit es für mich als Reisemaschine passt. (Die CB ist da deutlich besser aufgestellt und von daher eben NICHT mit der Scout vergleichbar).


    Ich weiss echt nicht, was es an so einer Haltung zu kritisieren gibt ("Die Hauptsache ist, sie ist für einen selbst schlüssig und stimmig." // also in der Nebensache für alle anderen dann nicht?), um daraufhin mit der Idee aufzuwarten, sich doch gefälligst an das Motorrad anzupassen, dann würde es schon klappen. Tut mir leid, in diesem Falle halte ich das komplett für nicht zielführend.


    Die Krone wird dem ganzen dann aber noch aufgesetzt mit dem Schlußsatz:

    "Das geschieht mit jedem anderen Motorrad auch für mein Empfinden."


    Ja klar, ich kaufe mir eine HONDA CBR1000RR-R Fireblade SP und benutze sie dann als Tourer, was ja Dank des sich-darauf-einstellens wunderbar funktioniert.

    (Komisch nur, dass HONDA selbst von den herausragenden Tourenfähigkeiten bei der Anpreisung der Maschine nichts erwähnt, sondern nur vom Rennsport-Gen spricht. Sollten die Macher etwa ihr eigenes Produkt nicht vertsanden haben?)

    Das gleiche könnte ich mit einer BMW RT 1250 RT machen und mit ihr auf die Rennstrecke gehen.

    Oder gar ins Gelände/auf unbefestigten Wegen als Enduro.


    Du hast recht. Sicher "wird sich das bewerkstelligen lassen". Daran zweifelt kein vernünftig denkender Mensch.


    Ob das aber eine kluge Vorgehensweise ist?
    Meiner Einschätzung nach nicht.

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