Gestern war ich bei der Deutschen Verkehrswacht Dessau bei einem eintägigen Sicherheitslehrgang. Mir hat er vor Allem neue Erkenntnisse gebracht, zumal ich jetzt erst nach 36 Jahren Motorradabstinenz wieder mit der CB 1100 mit dem Motorradfahren angefangen habe und bis jetzt erst 800 km mit ihr gefahren bin. Natürlich war mir auch klar, daß meine Beweglichkeit, meine Geschicklichkeit, vor Allem meine Reflexe und auch mein Mut, nicht mehr so sind wie damals. Erstaunt war ich aber über andere Dinge. Ich dachte, daß die CB 1100 (Bj. 2013) wegen des CBS Systems, das bekanntlich immer zugleich auf Vorderrad und Hinterrad einwirkt, die Hinter- und Vorderradbremse in etwa gleich gut bremsen würden, mußte aber feststellen, daß das nicht der Fall ist. Die Vorderradbremse bremst auch bei meiner CB - so wie bei Motorrädern ohne CBS- erheblich besser als die Hinterradbremse und trotz CBS ist es, wie beide den anderen Motorädern auch, für einen möglichst kurzen Bremsweg am Besten schnell auszukuppeln und mit beiden Bremsen gleichzeitig zu bremsen. Da hatte ich mir von dem CBS System mehr versprochen. Ich hatte auch gedacht, ich könnte wegen des ABS Systems, wie beim PKW, gleichzeitig stark bremsen und dennoch ausweichen ohne die Bremse lösen zu müssen. Auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Daß der Bremsweg durch ABS nicht unbedingt kürzer wird, wußte ich schon, aber, daß der Vorderreifen bei eine Vollbremsung aus 60 bis 70 km/h erst mal so blockiert, daß der Qualm aufsteigt und es wirklich erschreckend lange dauert bis das ABS die Blockade wieder löst, hat mich dann doch negativ überrascht. Auch da hatte ich mir von Hondas ABS mit kombiniertem CBS System eine bessere Abstimmung, ein viel schnelleres Ansprechverhalten versprochen und gemeint, damit würde jedes Blockieren eines Reifens verhindern werden. Insofern bin ich durch das Training nüchterner bzw. realistischer geworden und werde den technischen Neuerungen der CB 1100 nicht mehr so blind vertrauen. Was mir an der CB gut gefallen hat war die Leichtigkeit mit der sie sich bei Ausweichmanövern und beim Slalom durch die Pylonen bewegen lies aber auch wie spielerisch locker sie in Schräglage zu bringen ist. Hut ab für so ein schweres Motorrad.
Daneben gab es noch eine Menge praktischer Tips und Hinweise, so daß z.B. das Fahrem mit hochgeklappten Klappbelm wegen der Hebelwirkung im Falle eines Sturzes, kreuzgefährlich ist, usw. Ich kann so einen Sicherheitskurs daher nur allen Wiedereinsteigern und CB -Neulingen empfehlen. Ich werde spätesten im nächsten Jahr noch mal an einem Kurs teilnehmen.
Schöne Pfingsten noch! (Hoffentlich ist das Wetter nicht so naß und regnerisch wie hier im Moment in Berlin.)
Max
Motorrad-Sicherheitstraining
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#3 Zitat von Römawegen des CBS Systems, das bekanntlich immer zugleich auf Vorderrad und Hinterrad einwirkt, die Hinter- und Vorderradbremse in etwa gleich gut bremsen würden, mußte aber feststellen, daß das nicht der Fall ist. Die Vorderradbremse bremst auch bei meiner CB - so wie bei Motorrädern ohne CBS- erheblich besser als die Hinterradbremse und trotz CBS ist es, wie beide den anderen Motorädern auch, für einen möglichst kurzen Bremsweg am Besten schnell auszukuppeln und mit beiden Bremsen gleichzeitig zu bremsen. Da hatte ich mir von dem CBS System mehr versprochen. Ich hatte auch gedacht, ich könnte wegen des ABS Systems, wie beim PKW, gleichzeitig stark bremsen und dennoch ausweichen ohne die Bremse lösen zu müssen. Auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Max
tjaaa......so ein Einspurfahrzeug unterliegt wesentlich anderen physikalischen Gesetzen wie ne 4rad Karre......
wenn du zu solchen Erkenntissen gekommen bist hat dir der Kurs tatsächlich einiges gebracht
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ich z.b. als jemand der die letzten bald 25 jahre dauernd gefahren ist und die neuen verbauten techniken stück für stück kennen gelernt hat / intus hat.....naja und 36 jahre völlige abstinenz... -
#4 War letztes Jahr auch bei einem Sicherheitstraining, bei einer Vollbremsung blockierte das Hinterrad für ein paar Meter, bis dann das ABS regelte, ist aber auch nur einmal passiert.
Am Vorderrad hatte ich keine Probleme mit zu langsamer Regelung des ABS.Kann so ein Training auch nur jedem empfehlen, mache am nächsten Samstag wieder
eins, man lernt immer wieder was dazu. -
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#5 Moini
also ich war vor 3 Wochen auch beim Sicherheitstraining, kann aber nicht bestätigen das der Vorderreifen bei Vollbremsung mit 80 km/h blockiert und qualmt.
ABS hat so wie es soll eingesetzt. Der Bremsweg wurde vom Instruktor ausdrücklich gelobt.
Das CBS System wirkt auf einen Kolben der Vorderradbremse wenn die Hinterradbremse benutzt wird. Es ist kein Kurven ABS.
Das viele die Hinterradbremse kaum benutzen ist weit verbreitet.Ich würde das ABS beim HH überprüfen lassen. Das darf nicht blockieren.
Wir durften bei unserem Training noch mit 60 km/h über einen alten Reifen fahren.
Das kostet Überwindung war aber aufschlussreich wie stabil so ein Motorrad gradeaus läuft.Sichere Grüße aus dem Norden
T M -
#6 Hallo Christian, auf der Straße hatte ich das auch noch nicht geschafft. Aber, es sollte ja eine extreme Notbremsung geübt werden. Also, habe ich voll zugelangt und war erst mal erschrocken, daß der Vorderreifen blockiert. Angehoben hat es die CB aber nicht, was bei anderen Motorrädern, allerdings ohne ABS, durch aus der Fall war und ziemlich spektakulär aussah. Wieder andere Motorräder ohne ABS, brachten eher ihre Hinterreifen zum Qualmen und blockieren. Das habe ich mit der CB, trotz kräftigsten Tritt auf die Fußbremse, nicht geschafft. Zum blockiertem Vorderrad meinte der Instruktor nur, daß das durchaus bei funktionierendem ABS möglich sei, wegen des Lastwechsels, der kleinen Aufstandsfläche des Reifen und der Ansprechzeit des ABS, da ein Motorrad ABS nunmal kein Auto-ABS sei. Ich habe es dann genau so beherzt noch mal probiert und wieder blockierte der Vorderreifen für einen Moment, es stieg wieder Qual auf und es roch wieder nach verbranntem Gummi. Ein weiteres Mal wollte ich es meinem Reifen zu Liebe nicht mehr versuchen. Der Instruktor meinte, ich würde einfach zu schnell in die Vollen gehen und ein Blockieren könnte man vermeiden wenn man nicht sofort so brutal zulangt, sondern erst etwas leichter. Ich habe da meine Zweifel, ob ich das hinkriegen würde, wenn mir z.B. jemand plötzlich mit seinem Auto die Vorfahrt mit. Es wurde mir empfohlen, trotz ABS, halt pulsierend mit der Handbremse zu bremsen, wie es für die Motorräder ohne ABS empfohlen wurde. Eine Motorradfahrerin war mit einer fast neuen, kleineren Maschiene dabei, die -glaube ich - auch ABS hatte, aber bei ihr qualmte nichts, dafür war ihr Bremsweg aber auch länger.
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#7 Hallo Max,
habs gerade mal ausgetestet, aus 80 km/h voll durchgezogen, ABS hat weich geregelt, nicht blockiert. Würde auch empfehlen es überprüfen zu lassen. Oder ich hab eben doch nicht voll gezogen, ABS hat aber angesprochen.
Wer kann denn mal erklären was der Unterschied zu Kurven -ABS ist bzw. wie es funktioniert.
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#8 Danke lieber Christian, dann werde ich wohl mal bald den HH aufsuchen, damit er mal das ABS überprüft, dabei hat meine Maschine ist nicht mal 2000 km drauf! Komisch nur, daß der Sicherheitstrainer, der angeblich seit Jahren viele Kurse für die Verkehrswacht, den ADAC und auch mehrtägige Kurse auf Rennstrecken durchführt, garnicht überrascht war, daß ich das Vorderrad zum Blockieren brachte. Auf der Straße hatte ich bei meinen ersten Fahrten ja auch schon mal eine Vollbremsung probiert, aber damals blockierte nichts. Leider hatte ich aber da kein deutliches Klackern oder pulsieren des ABS bemerkt und deshalb eventuell mich nicht getraut so brutal in die Eisen zu steigen. Könnte es vielleicht nicht auch sein, daß der Grip auf der rauen Betonpiste der alten Flugzeuglandebahn besser ist als auf der Straße?
Viele Grüße
Max -
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#9 Hallo Max,
ich würde an Deiner Stelle das ABS auch mal prüfen lassen.
Ich habe das bei meiner CB1100 2013, kurz nach dem Kauf vor zwei Wochen, auch ausprobiert und da hat das ABS direkt geregelt. Wie sich ein blockierendes VR anfühlt, weiss ich von meiner Seven Fifty, bei der ich das gerne immer wieder mal kurz getestet habe.
Die Aussage, bei einer Vollbremsung erst nur vorsichtig zu bremsen halte ich für fragwürdig, in Bezug auf die verstreichende Zeit und verschenkte Meter sogar als gefährlich.
Gruß
Dirk
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