Beiträge von Wisedrum

    Die, die ich für recht wenig Geld kaufte, war vor rund 9 Jahren schon 13 Jahre alt und stammte aus Usedom von einem älteren Herrn, der sich mit ihr einen Traum erfüllte, den er dann ganz überwiegend über ein Jahrzehnt in die Garage stellte und äußerst selten mit ihm fuhr. Die letzten Jahre in seinem Besitz gar nicht mehr. Im Nachhinein war die Karre astrein. Wartungsfreundlicher geht kaum noch.


    Nun warte ich eben anderes und fahre es gern(er).

    Eigentlich hätte ich diesen auf Harley angesetzten Chopper behalten sollten. Uneigentlich tat ich's nicht. Irgendwie blöd, doch ich bin nicht der Chopperfahrer. Fuhr 10 Jahre eine softgechopperte Kawa 750 LTD Twin und 2 Jahre, das Ganze noch verchopperter, die Honda VT1100. Kaum gelaufen, gebraucht, günstig gekauft. Sie wär's mit ihren Zutaten gewesen und bestimmt ewig problemlos gelaufen. Dennoch auf Dauer nicht mein Ding. Schade, aber nun Geschichte. Fühl mich auf klassischen Straßenmotorrädern am wohlsten von allen Motorradtypen.

    Wasserkühlung, Hydros und Kardan, alles, was das Herz begehrt?


    So ein Motorrad besaß ich mit der Honda VT1100 C3 und fuhr mit ihr in 2 Jahren 33.000 problemlose km, u.a. nach Gibraltar und wieder zurück. 50PS reichten bei 1100ccm. Dennoch behielt ich diese Honda nicht, obwohl sie mit Kardan und Hydros das hatte, was mir gefiel. Über sie kam ich letztlich zur CB und lebe mit dem, was sie hat. Sie bringt einen genauso gut, nur mit klassischer, mir genehmerer Sitzhaltung überall hin, egal wie weit. Bei Regenwetter muss halt die Kette ständig geölt werden. Nicht so toll, aber machbar, um ihr Trockenlaufen zu vermeiden, was dennoch nicht gelingt auf Reisen. Nun ja, egal. Der robuste Kardan der VT aus japanischer Hondafertigungskunst war dem Kettenantrieb, was das angeht, meilenweit überlegen.

    Die Haltbarkeit und Wartungsfreiheit eines guten unproblematischen Kardans, bei dem gelegentlich nur mal das Öl gewechselt werden muss, vermag selbst die beste Kette heute nicht mal im Entferntesten zu bieten, wobei 50.000 ständig geschmierte und besonders auf den letzten 10.000 bis zum letzten nachgespannte Kilometer nicht schlecht für einen Erstausrüsterkettensatz bei der CB waren. Eine Laufleistung, die wohl kein Nachrüstsatz mehr erreichen wird. Bin jetzt beim 2. . Hätte gern einen modernen, leichten, japanischen Kardan an der CB. Ebenso Hydros, Wartung auf ein Minimum reduziert. Schrieb ich bereits mehrfach hier im Forum. Is' aber nich', kann ich mit leben. Wer seine CB, sein Motorrad eh nur relativ wenig km und dann überwiegend nur bei gutem Wetter im Jahr bewegt, dem wird Kette oder Kardan, Hydros oder nicht, wahrscheinlich komplett egal sein. Kommt nicht darauf an.

    Ich sah's geschrieben an der Wand auf einer Motorradfahrt an einem lovely sunday und verstand instant diesen zum Ausdruck gebrachten Unmut über sich nicht ändern wollende, langanhaltende Umstände.



    Deswegen wählte ich bewusst das Wort pittoresk bezüglich der Schweiz.


    Auch ohne Tempomat gelang es mir, die Schweiz ohne drakonische Strafe mittels Speedticket wieder zu verlassen. Ich war mir der reichlichen Strafgeldhöhe selbst für's nur leichte Geschwindigkeitsüberreißen und dem Vorauseilen des W-Tachos aber mehr als bewusst und hatte mir vorgenommen, die Reisekasse nicht durch solche Fauxpas massiv zu plündern. Durch stets sorgfältige Abstimmung beider Werte aufeinander gelang mir das gesteckte Vorhaben. Ich habe nichts gegen 80km/h Motorradfahrgeschwindigkeit. Jedoch fast immer und überall kann sie nerven, gerade wenn's nicht mal den Anflug einer leichtesten Toleranz nach oben zu ihr gibt, ohne gleich den vielleicht auch nur kurzzeitig unachtsamen und nicht vorsätzlichen 'Speedking' finanziell zu killen per Abgriff.

    Die Schweiz mit dem Motorrad zu bereisen, dieses Erlebnis hatte ich bisher ein Mal. Vielleicht muss ich schreiben, es waren zweimal. Das erste und zugleich letzte Mal. Die Schweiz ist definitiv kein Motorradreise- allerhöchstens ein Durchreiseland, das baldmöglichst hinter sich gelassen wird, für mich. Ich kam mir in ihm bereits und größenteils mit nicht sonderlich zum Einsatz kommenden nominell 48PS der W800 restlos übermotorisiert in diesem pittoresken, stark reglementierten Geläuf vor. Wäre es dort auch mit 27PS der Bullet und erst recht und vollends mit den 90PS der CB. Würde ich dort leben, ich will es nicht, würde mir die Bullet reichen, um ein bisschen feinsinnig durch die Gegend zu schnuckeln. Davon ab, sie tut's auch im Norden von D, in dem es bisweilen etwas weniger 'verkehrsspeedwisegemaßregelt' zugeht, denn Motorradfahren hat für mich nicht viel mit Speed und Power zu tun. Vielmehr damit, wie das Fahren mit einem Motorrad für einen selbst rüberkommt. Dabei spielen Emotionen, getriggert durch das Gefühl beim Fahren und dem Betrachten des Motorrades, für mich die größte Rolle. Stellen sie sich nicht positiv ein, würde ich's nicht kaufen in und für die Schweiz oder sonstwo.