CB1100 RS - was geht!?

  • #111


    Die Vorstellungen von preisgünstig können sehr divergieren. Halte ich mir den aktuellen Listenpreis von gut über 10.000€ , ohne irgendwelche Preisnachlässe vor Augen, manche Händler versuchen über sie Umsatz zu generieren, komme ich zu einem anderen Schluss.


    Anders sieht der Fall bei gebrauchten CBs aus, von denen einige sich wieder trennen, weil die CB dann doch nicht das Motorrad ist, mit dem sie länger fahren wollen. Die gibt's erstaunlich günstig.


    Ich vermag ein Motorrad nur aus der Erfahrung mit anderen Motorrädern zu beurteilen. Sie besitzt bei weitem das modernste und stabilste Fahrwerk von allen bisher bessenen und gefahrenen. Vielleicht ist das auch kein Wunder, weil zum Vergleich nur andere Retromotorräder herhalten, beispielsweise eine Bullet und W sind so vergleichsweise leicht zu schlagen oder ältere Maschinen, die ich in der Vergangenheit besaß.


    Wie auch immer, ich finde es gut, mich auf die jeweilige Maschine einzufahren und sich im Fahrstil ihren Möglichkeiten, Gegebenheiten und Eigenarten anzupassen, das bereitet mir Freude und daraus ziehe ich 'Gewinn und Nutzen'. Vermissen tue ich bei allen mit dieser Einstellung nichts und es entsteht kein Handlungsbedarf, irgendetwas an ihnen zu verändern, außer sie am Laufen zu halten. Die CB bedurfte am wenigsten persönliche Adjustments, wenn sich bei den 2 anderen überhaupt davon schreiben lässt. Einfach draufsetzen und für meine Vorstellungen geht 'alles' mit ihr seit langem gleich von Anfang an einfach so, wie ich sie kaufte. Sehr ausgewogen. Bezüglich Motor und Fahrwerk gut und gekonnt aufeinander abgestimmt. Schreibe allerdings nur über die 2013 Ausführung in Bezug auf meinen Fahrstil, der versucht Stress zu vermeiden. Stress, wozu auch, es gibt nichts zu beweisen. Höchstens, nach jeder Fahrt und sei sie noch so lang, unversehrt abgestiegen zu sein, nachdem man angehalten hat.


    Wisedrum

  • #112


    Es verhält sich wohl so, dass ich der RS manchmal (!) einiges abverlange, wozu sie eigentlich nicht angedacht ist, von der Konzeption her. Von daher ist der RS an sich nichts anzulasten. Würde ich sie stets "artgerecht" bewegen, hätte ich nichts zu beanstanden. Daran arbeite ich. Trotzdem möchte ich solche Dinge/Erfahrungen nicht unter den Tisch fallen lassen, weil ich denke, den einen oder anderen RS-Fahrer könnte das doch interessieren.


    Der RS attestiere ich ein gutes Fahrwerk, nicht zu straff, nicht zu lasch. Das Handling ist für ein so schweres Gerät phantastisch. Selbst engste Kehren oder anspruchsvolle Wechselkurven nimmt sie zwar nicht sportlich, aber immer noch sehr dynamisch. Der Motor zieht Serpentinen rauf, das ist die reinste Wonne, aus dem Drehzahlkeller, völlig unangestrengt. Dabei gibt es auch gelegentlich so kratzende Geräusche unterhalb der Stiefelsohlen.


    Was den Fahrer manchmal vergessen lässt, womit er es eigentlich zu tun hat: Die RS ist letztendlich eben kein sogenannter Kurvenräuber, das Fahrwerk ist nicht auf Sportlichkeit getrimmt, der Grenzbereich ist eng abgesteckt. Und das zeigt sie mit eindeutigen Warnsignalen auch an. Wobei ich sagen muss, weggerutscht ist sie mir noch nie, egal, was ich angestellt habe! Eine Traktionskontrolle wäre ein total überflüssiges Gadget. Bessere Bremsen, die hätte ich schon gern, aber an die vorhandenen kann man sich wohl auch gewöhnen.


    Die RS ist kein Boulevardflanierer, man kann mit ihr schon einiges anstellen und erleben. Davon bin ich von Anfang an ausgegangen, das hat sich so bestätigt. Natürlich, in der Gegend, in der ich wohne und für die Straßen, die ich hauptsächlich befahre, wäre z.B. eine Reiseenduro viel geeigneter. Trotzdem kommt ein Wechsel für mich nicht in Frage. In der Summe unterm Strich ist die RS immer noch mein Dreambike. ;)




    Gruß
    Jörg

  • #113

    Das wirft ein anderes Licht auf deine vorherigen Ausführungen und klingt ganz versöhnlich und beruhigend. Der Mensch gewöhnt sich an alles, auch an die RS. So schwer, wie angenommen, scheint das ja doch nicht zu fallen. Don't dream it, be it oder so ähnlich.


    Das werde ich gleich wieder tun, eine Runde mit der CB fahren, mich in dieser Woche in Tourstimmung mit ihr begeben. Fällt mir nicht schwer, obwohl das Motorrad dann vollgepackt kein leichtes sein wird. Ist es sonst auch nicht, aber einmal in Fahrt....


    Wisedrum

  • #114


    och und ich sage, die hat Honda doch als Grundeinstellung ab Werk fix verbaut......... :auto-layrubber: ....... :happy-jumpgreen: ......... :happy-jumpgreen: :happy-jumpgreen: ...... :laughing-rolling:

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    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist
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  • #115

    So, die 12.000 Kilometer hätte ich also im Sack. :D
    Keine Beanstandungen seitens der Inspekteure. Gekostet hat mich das Pflichtprogramm 344,88 Euro + 6,nochwas Euro Sprit für die Leihmaschine (Kawa W800). Der Meister flüsterte mir zu, dass er die Ventilspielkontrolle bei 12.000 für übertrieben fürsorglich hält. Bei 24.000 machen wir sie nochmal, dann setzen wir, sofern nichts ist, bei 36.000 ausnahmsweise mal aus ... :cool:


    Ansonsten war nichts Besonderes in letzter Zeit. Tanken, Kettenpflege, das übliche Putzprogramm und fahren, fahren, fahren. Läuft! :animals-dogrun: :D


    Gruß
    Jörg

  • #116

    An anderer Stelle wird ja ein wenig über das Gewicht der CB geplaudert. Das ist ein Thema, zu dem ich relativ wenig zu sagen habe, schließlich habe ich nicht die Katze im Sack erworben. Okay, manchmal wird man mit der Nase drauf gestoßen, wie z.B. in dieser kleinen, etwas unheimlichen Geschichte ...


    Letztes Jahr im Sommer bin ich mit meiner NC750X/DCT eine genial kurvige Strecke nicht weit von meinem Wohnort entlang geschnürt, als im Rückspiegel plötzlich ein schwarzer VW Passat neuerer Bauart materialisierte. Okay, dachte ich, der hat's aber eilig. Ich wollte ihn überholen lassen, aber die Straße gab das nicht gefahrlos her, wie sich heraus stellte. Also habe ich das Tempo etwas angezogen. Der Passat klebte mir aber immer noch am Kennzeichen. Also noch etwas flotter. Der Passat hielt konstant einen Abstand von etwa 3-4 Meter. Das war mir nun wirklich zu wenig, und da ich die Strecke sehr gut kenne, habe ich ordentlich den Hahn aufgedreht. Der Passatfahrer hielt mit, obwohl es nun ziemlich rasant und für mich auch sehr schräg wurde. Erst da wurde mir bewusst, dass er mich regelrecht vor sich her jagen wollte. Ein mordsgefährliches Spielchen. Ans Abbremsen habe ich nicht mehr gedacht, ich wollte nur weg von dem Spinner. Ein paar Kurven später hatte ich ihn dann doch abgehängt, die Straße mit den Wechselkurven war dann doch zu schmal, als dass er hätte durchstechen können. Ich hatte im Anschluss noch eine ganze Weile Adrenalin.
    Am vergangenen Samstag war ich mit der CB auf derselben Strecke unterwegs, und ratet mal, wer bzw. was im Rückspiegel auftauchte ... Genau, ein schwarzer VW Passat! Zunächst habe ich nicht darüber nachgedacht, aber als der immer näher rückte, ging mir ein Licht auf, und ich erinnerte mich an letztes Jahr. Also piano, normales Tempo, nur nichts provozieren. Könnte ja jemand anderes sein. Nur leider, das scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Als der Abstand gefühlt unter 2 Meter fiel, habe ich die Nerven verloren und wieder den Hahn aufgemacht. Was einmal funktioniert hat, sollte wohl ein zweites Mal klappen. Dachte ich. Dem war aber nicht so. Die CB wuchtete so träge und schwerfällig durch das Kurvengewusel, dass mir alle Haare zu Berge standen. Ich dachte, ich hätte die Dicke inzwischen einigermaßen im Griff, so nach mehr als 13.000 gefahrenen Kilometer, aber von wegen! Der Passat ließ sich partout nicht abschütteln und fiel auch nicht wirklich zurück. Letztlich habe ich die Geschwindigkeit reduziert, das war einfach eine Nummer zu hart, das Gefühl von Instabilität nahm immer mehr zu, auch gab es ein paar recht haarige Aufstellmomente. Der Passatfahrer schob mich also quasi den Rest der Kurvenstrecke vor sich her, bis er auf einer Geraden überholte und weg war er.
    Ich habe diesen Streckenabschnitt erstmal "aus dem Programm" genommen. Eigentlich bin ich nicht so ein Schisser, aber der Fahrer/die Fahrerin hat mich doch das Fürchten gelehrt. Abgesehen davon, dass auf unseren Straßen u.a. Psychopathen unterwegs zu sein scheinen, war ich wg. der CB auch etwas erschrocken. Was auf der NC nicht wirklich eine Herausforderung war, also schnelle Wechselkurven mit tiefen Schräglagen, war mit der CB absolut nicht machbar. Hat mich das überrascht in dem Moment? Ja. Hätte es mich generell überraschen müssen? Natürlich nicht. Aber das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Habe gelernt, es gibt Momente/Situationen, in denen das Gewicht der CB eine entscheidende - die absolute - Rolle spielt. Überhaupt bei allen motorisierten Zweirädern dieser Gewichtsklasse. Lektion verstanden! ;)


    Gruß
    Jörg

  • #117

    ganz allmählich ausrollen lassen und sich nimmer ins Bockshorn jagen lassen.....wenn einer provozierend tatsächlich sooo nah auffährt, ganz nach dem Motto: eine Karre bringt physikalisch grundsätzlich die grösseren Kurvengeschwindigkeiten zustande


    und ja mit der CB lässt sich grundsätzlich halt nur dezent beschwingt flüssig durch die Kurven gleiten...aber genau das ist etwas was ich bereits auch schon an der GW mochte.....dieses Gewicht--diese satte Strassenlage zu spüren in den Kurven

    .

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist
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  • #118


    Gerade das Ausrollen bzw. Geschwindigkeit wegnehmen hat mir Sorgen bereitet. Was, wenn der Dosenfahrer falsch oder zu spät darauf reagiert hätte? Ich hätte wohl einfach mein Tempo halten sollen, egal, wie dicht er aufgefahren ist. Aber auch das ist mit gewissen Risiken verbunden. Was soll ich sagen, eine verdammt unangenehme Situation. Ich habe das noch nicht mal als Provokation wahrgenommen. Ich hatte einfach diese Fluchttendenz.


    In der Nacht zum letzten Sonntag ist auf der A31 bei Dorsten ist ein Paar aus den Niederlanden tödlich verunglückt, Fahrer und Sozia einer Chopper, den Bildern nach zu urteilen. Ein Seat-Fahrer ist ihnen hinten draufgeknallt und hat sie aus dem Sattel geschossen. Wie kann, wie will man das als Motorradfahrer verhindern? Als ich das im TV sah, musste ich an mein Erlebnis einige Stunden zuvor denken, und mir war ziemlich mulmig zumute, in der Tat.


    Die satte Straßenlage genieße ich mit der CB auch. Ist kein Sportgerät, ist auch gut so. Alles passt vorzüglich, Fahrwerk, Komfort, Leistung, und das Gewicht kann man ganz wunderbar austarieren und nutzen, wenn man es nicht übertreibt. Hat schon was Faszinierendes, 5 Zentner schwungvoll-zügig und gar nicht mal so unschräg durch eine Kurve zu zelebrieren. Grenzerfahrungen geschehen mir dabei eher unfreiwillig. Betrachte selbige aber trotzdem als wertvoll. Für mich. Etwas später natürlich, wenn ich so drüber nachdenke.


    Gruß
    Jörg

  • #120

    Hallo X-man,


    Was der Passat-Fahrer da gemacht hat, stellt eine Straftat (also landläufig ein Verbrechen) dar und nennt sich Nötigung. (Es sei denn Ihr wart mit etwa 7-8 km/h unterwegs).
    Leider hattest Du keine Heck-Kamera auf der Maschine, sonst - wenn ich so was hätte und mir so was passierte - würde ich damit schnurstracks zur nächsten Polizeistation marschieren und Strafanzeige stellen.


    1. Falls der Bruder noch mal auftaucht, könntest Du ja versuchen irgendwie sicher rechts ran zu fahren und Dir das Nummernschild des vorbeifahrenden Fahrzeugs zu merken. Diesen Zwischenfall würde ich dann auf einer Polizeidienststelle melden (auch wenn Du keine Zeugen hast).


    2. Wenn Du ein Headset mit Handy-Anschluß im Helm hast, kannst Du auch direkt in der Situation den Notruf wählen (falls Du Sprachsteurung hast) und (zu Recht) um sofortige Hilfe bitten, weil Du gerade bedroht wirst. Dann müssen die sofort kommen.


    Allgemein zur CB: Ich denke die CB1100 kann einiges, aber für solch ein Szenario ist sie wohl nicht gemacht. Also aus meiner Sicht: ich hätte meine liebe Müh' den Haufen in schneller Kombination von rechts nach links zu werfen.


    Ich selbst war zum Glück noch nicht in solch einer Situation, kann mich aber an eine entfernt ähnliche Situation erinnern als ich dieses Jahr Ende Juni mit der Deauville in Südfrankreich war. Nur umgekehrt: ein offensichtlich ortskundiger Autofahrer fuhr vor mir und gab richtig Gas. Ich machte mir einen Spaß daraus mit der vollbepackten Deauville konstanten Abstand zu halten, allerdings waren das mindestens 15-30 Meter, also kein provokatives Bedrängen. Trotzdem habe ich nach einiger Zeit davon abgelassen, weil ich zum einen nicht wußte, ob der andere Fahrer das auch als "Späßle" interpretieren würde (und ich mich als Gast in dem Land nicht übermäßig zügellos aufführen wollte) und zum anderen wollte ich auch noch heil an mein Ziel kommen :mrgreen: .

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