Frage zur CB 1100EX

  • #1

    Guten Abend, liebe Biker!

    Ich überlege, mir eine CB 1100EX zu kaufen, bevor es wegen der Euro Norm vielleicht zu spät sein könnte. Ich habe deshalb eine Frage an Euch: Ist die CB 1100EX auch auf schlechteren Straßenverhältnissen (Kopfsteinpflaster, ausgebesserte Asphaltbege...) gut bis sehr gut zu fahren, also nicht nur auf den schön asphaltierten und makellosen Landstraßen?

    Eine zweite Frage noch: Ich fahre jetzt eine CBF 600 NA PC43. Ist der Unterschied im Fahrkomfort, Fahrweise sehr zu spüren und ein deutlicher „Schritt nach vorn“? Mir geht es beim Kauf nämlich nicht nur um die Optik.

    Vielen Dank für Eure Antworten,

    Andreas

  • #2

    Hm, ich bin heute wieder ein kurzes Stück über Kopfsteinpflaster gefahren (in Düsseldorf Gerresheim an der Kirche Sankt Margareta). Also ich fand das überhaupt nicht spaßig und war froh wieder auf normal asphaltierter Straße zu fahren.

    Aber vielleicht auch größtenteils, weil mich das Klappern und Rütteln an allen Ecken und Kanten stört.
    Das Pflaster ist aber auch wirklich ziemlich übel.
    Im Endeffekt wirst Du es nur selbst beurteilen können, wenn Du eine Probefahrt mit der CB 1100 machst.
    Wenn Du hier aus der Nähe kommst, könntest Du Dir beim HONDA Center Düsseldorf eine CB für eine Probefahrt leihen.

    Ich scoute Dich dann gerne zur Rüttelstrecke. ^^


    Zur zweiten Frage: Ich kenne die CBF 600 NA PC43 nicht und kann daher den Unterschied nicht beurteilen (auch hier wieder die Empfehlung einer Probefahrt). Die 600er ist aber glaube ich etwas mehr auf Sport ausgelegt, da könnte ich mir vorstellen, daß die Federwege da etwas kürzer sind, oder die Federung generell etwas straffer abgestimmt ist. Die CB 1100 EX ist grundsätzlich schon etwas kommoder abgestimmt. Ist auch eher ein Motorrad zum Cruisen.

  • #3

    ein Schritt nach vorn ? also wenn behende leichtfüssig um die Kurven wuseln willst , dann lass die Finger davon


    meine 1000CBF war seinerzeit dagegen geradezu eine supersport Maschine......


    und ja...ab 2017 ist das Fahrwerk ein nettes stück straffer...

    .

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist
    .

    Einmal editiert, zuletzt von alprider ()

  • #4

    Guten Abend Andreas!


    Schön, dass du dich zur CB1100 erkundigst.


    Subjektiv ist das kaum zu beantworten. Mach bitte unbedingt eine ausgedehnte Probefahrt mit einer CB1100. Das wird dir deine Fragen sicher am besten beantworten. Gerade auch im Vergleich der Performance zu deiner CBF 600.


    Die CB1100 bietet werksseitig keinerlei Windschutz. Sie ist schwerer als die PC43. Die Sitzposition ist etwas aufrechter.


    Die Motorcharakteristik ist völlig anders, während die CB1100 bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h, im 6. Gang mit etwa 2800 U/min dahinrollt, dürfte die CBF 600 bei über 3500 U/min liegen. Die CB1100 kommt von gaaaanz unten raus (sehr geil), während die CBF schon etwas Drehzahl braucht.


    Ich hoffe du findest deinen Weg zur CB1100. Halt uns auf dem laufenden.


    Grüße

    Jürgen

  • #5

    Die Honda ist ein klassisches Straßenmotorrad, mit dem sich ganz normal, ihrem angedachten Einsatzzeck gemäß, fahren lässt. Nicht leicht, aber gut ausbalanciert. Empfinde sie als leicht topheavy im Gegensatz zu einem einem typischen Chopper, der einen niedrigeren Schwerpunkt aufweist. Da die Bereifung recht schmal ist, wirkt das Motorrad ein wenig kippelig bei langsamen Geschwindigkeiten. Alles nichts, an das man sich nicht gewöhnen könnte.


    Fahre mit der CB auch Urlaubsreisen vollbepackt, was die oben beschriebenen Eindrücke noch verstärkt. AB, Fernstraßen, Landstraßen und Fahren in der Stadt bereiten mir mit ihr keine Probleme. Eben ein Alltagsmotorrad. Muss meine Fahrten immer auf Kopfsteinpflaster von zu Hause aus starten. Geht. Hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der auf ihm gefahren wird. Dort, wo Pisten feldwegartiger werden, auf meiner Irlandreise beispielsweise gab's recht viele Gravelroads, ist es nicht angeraten, entlangzufegen. Folge dem Lauf deines Motorrads, es fährt sich schon zurecht und findet seinen Weg durch Unebenheiten und beflastertes Geläuf. Dann passt's.


    Die Einschränkung der Honda besteht beim Befahren von Gelände und rutschigem Untergrund wie einer feuchten Wiese. Es lauern böse Überraschungen, die Serienbereifung findet keinen Grip, weil nicht darauf ausgelegt. Die Bodenfreiheit ist nicht mal annährend für Schlaglöcher unterschiedlicher Größe geschaffen. Die Maschine kann schnell aufsetzen. Den Kat oder die Krümmer kann's dabei erwischen. Dafür reicht auch schon das Herabfahren von einem höheren Bordstein. Sich dieser Erfahrungen bewusst seiend, lässt sich sehr angenehm mit der CB fahren und leben. Immer wieder.


    Das Geschriebene gilt für die Erstserie. Vermutlich lässt es sich ziemlich 1:1 auf die EX-Ausführung übertragen, die aber noch schwerer ist.


    Vergleiche zu anderen Motorrädern sind immer davon abhängig, mit welchen sie verglichen wird. Deine 600er Honda bin ich nie gefahren. Die Motorauslegungen werden aber schon sehr unterschiedlich sein. "Drehzahlorgie" versus "Drehmomentwunder", um es einfach auszudrücken. Das kleinere und leichtere Motorrad wird sich vermutlich fahrwerksagiler zeigen, obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Denn einmal in Fahrt ist das die CB auf ihre erstaunliche Art auch.


    Wisedrum

    3 Mal editiert, zuletzt von Wisedrum ()

  • #6

    Hallo Andreas,

    die CB ist ein aus meiner natürlich sehr subjektiven Sicht sehr angenehm zu fahrendes Motorrad und verzeiht auch den einen oder anderen Fahrfehler. Ich hatte nie grössere Probleme - angepasste Fahrweise vorausgesetzt.
    Da ja schon fast alles geschrieben wurde, lasse ich einfach mal ein paar Bilder sprechen:


    Rumänien 1 Schlaglochpiste

    20150914_120840.jpg


    Rumänien 2 leichter Schotter

    20150913_132325.jpg



    Albanien 1 Kopfstein

    0073.jpg


    Albanien 2 Schlamm

    0093.jpg



    Russland Sandpiste

    0259.jpg


    Ukraine fragile Reste einer Strasse


    2017-09-Ukraine-014.jpg

  • #8

    Moin,
    ich hatte die CBF 600 PC38 und bin mit ihr über 70.000 km rumgefahren.
    Mit der konnte ich in Kurven durchaus aufsetzen und bin mit ihr alle möglichen Strecken gefahren.
    Sie mochte Drehzahlen und fleißiges Schalten.
    Das sind meines Erachtens auch schon die Hauptunterschiede zur CB 1100 EX.
    Da braucht es beides eben nicht.
    Die Federung der Dicken ist bequem, würde ich das nennen, mein Mopped fahre ich aber auch nicht an die Leistungsgrenzen.
    Der Motor macht die Faszination aus.
    Mein Tipp: hüte dich vor der Probefahrt, danach willst du das Teil haben 8o

  • #9

    Hallo Andreas,


    ich fahre eine 2016er CB1100 EX, also den Vorgänger des aktuellen Modells. Ganz zu Anfang empfand ich das Fahrwerk als recht straff, das hat sich aber schnell gelegt, keine Ahnung, ob es mein Empfinden war oder eine Art Einlaufen. Jedenfalls schätze ich den Fahrkomfort sehr, das Fahrwerk arbeitet für meine Begriffe ausgesprochen sensibel. Auch erfreut mich immer wieder die erstaunliche Handlichkeit und Zielgenauigkeit dieses dicken Brummers. Wenn man sie artgerecht fährt (was ich halt darunter verstehe), dann ist sie ein agiler, geschmeidiger und eleganter Kurvensurfer. Durchaus sehr zügig und angesichts der Masse leichtfüßig zu bewegen. Gegen hektisches Hakenschlagen sträubt sie sich, tut das aber in Würde ;)


    Die nackte CBF 600 kenne ich als Werkstattersatzfahrzeug. Wenn dir diese liegt, dürftest du auf der 1100er schnell daheim sein. Ich empfinde sie von der Fahrweise recht ähnlich. Wenn man ohne Streß fährt, dann ist die 600er nicht langsamer. Durch das geringere Gewicht und die kürzere Übersetzung läuft die Kleine recht flott, wie ich finde. Wenn ich die 600er bekomme, kostet es mich keinerlei Umgewöhnung, auch sie hat die gewisse "Hondaness". Die 1100er empfinde ich irgendwie präsenter, mächtiger. Da bekommst du ein wunderbares Stück Motorradbau das in allen Belangen sehr präzise funktioniert und eine gelassene Souveräität vermittelt. Ich vergleiche sie gerne mit einem Typen wie Bud Spencer - die Ruhe selbst, aber bei Bedarf flink und unbezwingbar (natürlich ist sie "bezwingbar", mir geht es um die Ausstrahlung).


    Letztlich musst du das Motorrad zur Probe fahren und dir deine eigene Meinung bilden. Es ist wie mit einem Roman. Wenn man den liest, spielt sich ein Kopfkino ab und man entwickelt eine Vorstellung, wie die Szenen und Helden aussehen. Gib den Roman fünf verschiedenen Leuten, dann spielen sich fünf verschiedene Kopfkinos ab. Ich habe dir meines geschildert ;)

    Viele Grüße - Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Tea Bee ()

  • #10

    Hallo,

    in der Anlage ein sehr zutreffender Testbericht - allerdings über die CB 1100 RS-. Diese fahre ich seit einem Jahr und 7000 km selbst. Daher kann ich sagen, dieser Testbericht trifft voll zu.

    Gruß,

  • Hey,

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