Welches Öl und wann denn nun wechseln?

  • #12


    Zur Zeit habe ich das Motul 7100 10w30 drin!


    Ich werde aber beim 6000er auf ein 10w40 umsteigen, da folge ich "Bergisch by Nature", weil ich ehrlich gesagt ein 10w30 einfach im hohen Temperaturbereich zu dünn finde.


    Laut Honda Deutschland fahren auch viele ein 10w40 und es gab da keine Bedenken, die mir gegenüber geäußert wurden.


    Da ich jeden Tag zur Arbeit fahre und es doch Morgens noch um die Null Grad hat, bin ich mit der 10w30 Variante im Moment nicht schlecht aufgestellt, da diese im Bereich um 40 Grad doch einiges dünner als das 7100 10w40 ist und auf den knapp 25 km zur Arbeit wird der Motor nur bedingt warm.


    Welches Vollsynthetische Öl man generell empfehlen kann ist natürlich schwer zu sagen.


    Da viele HH ja mit Motul arbeiten, ist es halt einfach bei dieser Marke zu bleiben. Ich hab meinem HH einfach im Voraus gesagt, dass er mir für den 1000er KD bitte 7100 ran schaffen soll.


    Wenn man die Datenblätter der Motul Öle anschaut, dann würde ich auch ein V300 10w40 in Betracht ziehen, das ist ein sehr hochwertiges Öl, schreiben die ja auch in dem von Dir verlinkten Test und die Viskosität im Bereich um die 40 Grad ist etwas niedriger als beim 7100 10w40. Das V300 hat auch den höchten V-Index, den niedrigsten Stockpunkt und den höchsten Flammpunkt.


    Das von "Bergisch by Nature" erwähnte Fuchs Silkolene Pro 4 10W-40 ist natürlich auch ein absolutes Spitzenöl!


    Motul hat die CB1100 diese Woche in ihren Ölberater aufgenommen.


    Gruß Robin

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #13

    Mein HH hat mir bei der 1.000er Inspektion ebenfalls gleich ein 10W40 eingefüllt, auch mit der Begründung wegen der besseren Viskosität bei höheren Temperaturen (ist ja ein luftgekühlter Motor).
    Das Öl stammt von Fuchs, ist aber "nur" ein teilsynthetisches, kein vollsynthetisches.

  • #14


    Das Fuchsöl ist gut :mrgreen: Aber das Vollsynthetische von Fuchs natürlich noch besser :lol:
    Aber schon lustig, wie die HH auf die Vorgaben von Honda pfeifen, denn im Werkstatthandbuch steht das nur ein Öl mit einer Viskosität von 10w30 zu verwenden ist.
    Da die Händler ja auch am liebsten Ihre Faßware verkaufen, haben die meisten wahrscheinlich eh nur ein 10w40 da, weil das fasst überall reingekippt werden kann.

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #17


    Das Problem mit sog. teilsynthetischen Motorölen ist, dass der Begriff nicht geschützt oder definiert ist.
    Wenn jemand Mineralöl nimmt und die Viskosität einstellt und / oder Additive hinzufügt, dann hat er das Öl lt. Gesetz schon ausreichend "behandelt" um es teilsynthetisch nennen zu dürfen.
    Das Grundöl (also die Basis, der Hauptbestandteil) bei ts Ölen ist immer Mineralöl. Das ist nicht unbedingt schlimm, wenn es die Freigabekriterien erfüllt und regelmäßig gewechselt wird. Das Öl wird auf eine bestimmte Viskositätsklasse gebracht indem die Moleküle eine bestimmte Kettenlänge erhalten. Dazu werden sie "gecrackt" und dann neu zusammengesetzt. Dies sind die sog. "Hydrocracking"-Öle, die gelegentlich sogar als vollsynthetisch beworben werden, oder mit blumigen Umschreibungen wie "mit Synthese-Technologie".
    Echte Vollsynthetiköle werden, wie der Name schon sagt, nur aus synthetischen Bestandteilen hergestellt.
    Eine wichtige Komponente dabei sind die sog. Ester. Diese sind polar (elektrisch "geladen") und haben dadurch eine innige "Haftung" zu metallischen Motorteilen. So bleibt selbst bei niedrigviskosen ("dünnflüssigen", z.B. 0W.. oder 5W..) Ölen eine Art Schmierfilm im Motor zurück, wenn das eigentliche Öl schon komplett in die Ölwanne zurückgelaufen ist.
    Auf diese Art erleichtert man die Schmierung beim Kaltstart, also bei den ersten Umdrehungen bis wieder frisches Öl an alle Lagerstellen gepumpt wird.


    Gleichzeitig hat vs Öl den Vorteil erhöhter Stabilität bei hohen Temperaturen. Die Temperaturen die man in der Ölwanne so messen kann sind i.A. bei warmgefahrenem Motor zwischen 90 und 140 Grad. Das ist auch für Mineralöl kein Problem, solange es frisch ist. Bei längerem Gebrauch werden aber die Molekülketten durch Hitze und Reibung mechanisch zerstört (besonders im Moppedgetriebe, das im Gegensatz zu den meisten Autogetrieben ebenfalls mit dem Motoröl geschmiert wird).
    Dann hat das ursprüngliche (mineralische oder ts) 10 W 40 Öl nur noch 10W ohne höhere Heiß-Viskosität, und dann ist es für den Motor nicht lustig wenn er z.B. nach einer Autobahnfahrt einen Stau erlebt... Da reisst dann unter Umständen der Schmierfilm, und Nockenwelle oder Kolben können fressen.


    Ein vs Öl ist da wesentlich haltbarer und temperaturunempfindlicher.
    Die Temperaturen am Kolbenboden usw. sind übrigens beim luftgekühlten Motor um ein Vielfaches höher als die im Ölsumpf, so dass ein Abbau der Molekülketten schneller vonstatten gehen kann als man meint. Mit einem schlechten Mineralöl (das berühmte 15W40 aus dem Baumarkt, mit dem die olle XXXXX 100.000 km gelaufen ist) sind die von Honda vorgeschriebenen 6000km Wechselintervall je nach Einsatz der Maschine (Kurzstrecke, Dauervollast) schon kritisch.


    Fazit: TS vom Fass mit Freigabe, beim Hondahändler eingefüllt, wird in 99,9% der Fälle völlig ausreichen.
    Andererseits: Das von mir oben verlinkte Fuchs VS mit vielen guten Estern drin kostet 43,-€ für 4l (das ist eine Füllung der CB 1100), da gibt es für mich überhaupt keinen Grund ein TS Öl zu fahren. Bei meinem freundlichen Hondamann wird Motul eingesetzt, und der Preisunterschied zwischen 5100 (TS) und 7100 (VS) ist rund 12,-€ pro Ölwechsel. Dafür will ich gerne die Gewissheit kaufen, dass Stau, Sommerhitze, Stadtverkehr usw. dauerhaft kein Problem sind.


    Selbst in der piseligen 125er Yamaha meiner Tochter (gekauft mit 7000km, sofort Ölwechsel mit ts Öl in der Werkstatt, dann nach 500km auf VS gewechselt) ist jetzt Motul 7100 drin, und der Unterschied beim Fahren vor und nach dem Wechsel war gewaltig. Es schaltet jetzt besser, es rollt leichter, die Kupplung funktioniert prima, das Öl bleibt länger sauber, kurz: es ist alles besser geworden seit da das VS Öl drin ist.
    Bei einem Ölinhalt von 1l verbunden mit der tatsache dass es keinen Ölfilter gibt ist es mir egal ob das Zeug 12 oder 15 € kostet. Da bin ich Snob. :mrgreen:

    Viele Grüße


    Martin


    Jeder Sturz ist eine Schande! (Ernst "Klacks" Leverkus)

  • #18


    Interessant :mrgreen: Im Deutschen Handbuch steht nur 10w30! Ein Grund mehr 10w40 zu verwenden!



    Ich meinte das jetzt weniger wegen der Qualität des Öl, sondern mehr im Bezug auf Wirtschaftsinteressen des Händlers :D Er bekommt das Zeugs im Faß doch wesentlich billiger, als zB im 1 Liter Kanister. In der Regel wird aber annähernd eher der 1L Kanisterpreis berechnet, also hat der Händler bei der Faßware einen wesentlich höheren Gewinn.



    Bergisch by Nature
    Erst mal muß ich sagen, dass Du hier eine wirklich grandiose Erklärung zum Thema TS / VS-Öl abgeliefert hast!



    So was in der Art ist mir bereits bei meine CB aufgefallen, ich wollte es hier nur nicht posten, sonst denken die Meisten ich hab nicht alle Latten am Zaun :mrgreen:


    Fakt ist aber, das mechanische Geräusche abnehmen wenn man VS Öl verwendet, wobei die Honda ja in dem Bereich sehr kultiviert ist.


    Bei meiner Harley war das viel extremer. Die war von der Laufruhe her mit dem Wechsel auf AMS Synthetik ein anderes Motorrad.

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #19


    Jetzt kommt der Motorrad-Neuling.. :mrgreen: würde den Ölwechsel auch gerne selber machen bei 6000km.. ist das eine grosse Sache? Sorry für die doofe Frage aber hab das noch nie gemacht.. will aber.. :mrgreen: :mrgreen:

    Grüsse Roger
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    Triumph Bonneville T120 black 2017
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    Honda CBF1000 SC58 2010, rot
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