West-Balkan im März - Kroatien, Montenegro, Albanien, ......

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich mußte im März für einige Wochen beruflich in den Balkan...und hatte schon schwerste Entzugserscheinungen weil mir größere Touren gefehlt haben. Was lag also näher, als die Tour mit meiner CB1100 EX zu unternehmen. Im ersten Angang fand ich die Idee selbst nahezu schwachsinning. Die Argumente dagen waren offensichtlich: Jahreszeit, Schneegefahr in den Bergen, Sicherheitsaspekte, aktuelle politische Lage, Sturmgefahr auf dem Balkan (die bekannten Bora).... Dann aber habe ich mich durchgerungen, es einfach mal zu probieren.


    Obwohl der März ja nicht unbedingt der wettertechnisch sicherste Zeitraum ist, hatte ich Glück und konnte aufgrund des weitgehend guten Wetters die Fahrt richtig genießen. Doch der Reihe nach:


    Die Reise war zu einem guten Teil beruflich bedingt, so daß ich bzgl. bestimmter Termine und Orte nicht völlig flexibel war und leider auch nicht jeden Tag fahren konnte. Zudem war ich leider auch mal gezwungen „Kilometer zu machen“.


    Los ging es Anfang März in Norddeutschland und auf einer langweiligen Autobahnetappe ins Ruhrgebiet. Am nächsten Tag dann die Verladung auf den Autoreisezug nach Wien und die Anreise nach Österreich über Nacht. Preislich mit 45 Euro für die Maschine, 44 Euro für mich war das ganz ok. Dazu kommt dann je nach Gusto noch Sitz-, Liege oder Bettplatz. Preislich war das – auch angesichts des noch etwas unsicheren Wetters – akzeptabel.


    Nach einer gemütlichen Nacht dann morgens Entladung in Wien an dem neuen Terminal und auf zur ersten Etappe. Die führte mich von Wien an die Kroatische Küste. Die ersten Kilometer waren noch etwas kühl und führten über die Autobahn Richtung Graz, weiter an Maribor und Zagreb vorbei. Dann Wechsel auf die Landstraße. Dort auf einer schönen Strecke Richtung Ogulin und über die Berge nach Novo Vinodolski. Es war schon nett an einem Tag erst in den Bergen noch durch Schnee zu fahren, an machen Stellen auch Eis auf der Fahrbahn zu haben und den Abend dann an der Küste bei schon angenehmen Temperaturen und einem schönen Sonnenuntergang verbringen zu können.


    Wem die Bilder übrigens zu klein sind, findet diese auch bei Panoramio zusammen mit noch einigen weiteren, die hier nicht verlinkt sind.


  • #2

    Am Tag zwei stand dann die Jadranska Magistrala auf dem Programm. Das Wetter war hervorragend und vor allem hatte ich aufgrund der neuen Autobahn und des noch fehlenden Tourismus die Straße an vielen Stellen für mich alleine. Ich kann nur empfehlen, das so deutlich außerhalb der Reisezeit mal zu probieren. Die Strecke führte an der Küste entlang und dann zum Grenzübergang Nova Sela nach Bosnien-Herzegowina um in Medugorje zu übernachten.









  • #3

    Weiter ging es dann über die M6 Richtung Trebinje und zur Grenze nach Montenegro. Leider war das Wetter absolut miserabel und ich bin so richtig naß geworden. Da ich aber am nächsten Tag Termine hatte, konnte ich keinen Zwischenstop einlegen. Und so mußte ich halt die Fahrt durch die Landschaft nach Niksic und weiter nach Podgorica „genießen“. Ich bin buchstäblich durch eine "Wasserwand" gefahren.


    Es sollte aber er einzige wirklich nasse Tag auf der ganzen Reise bleiben. Und bereits der nächste Morgen versprach besseres Wetter. Jedoch stand erst mal Arbeiten auf dem Programm.











    Viele Grüße


    Thorsten


    _________________________

    1986 XBR 500 (PC15)

    2014 CB 1100 EX (SC65)

    2021 CRF 1100L Africa Twin (SD08)


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    Einmal editiert, zuletzt von itsme67 ()

  • #4

    Nach getaner Arbeit ging es in einer langweiligen Etappe nach Tirana, wo ich einige Tage verbracht habe. Von dort habe ich Touren in das Umland nach Westen zur Küste (Durres), in das Inland zu einer der ältesten Städte Albaniens (Berat, auch "Stadt der tausend Fenster" genannt und auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbe), Richtung Südküste (Vlore) sowie nach Osten zum Ohridsee unternommen. Ich bin aber auch der verrückten Idee verfallen, die SH71 zu fahren und Abstecher auf kleinere Nebenstrecken zu versuchen. Mit einem Straßenbike keine gute Sache und die Bilder unten zeigen auch nur die harmlosen Abschnitte...Ist zwar gut gegangen, aber den Schlamm konnte ich nachher in fast cm-starken Schichten von meiner CB und mir abkratzen. :lol:


    Beeindruckend für mich war eine Gelegenheit, die ich stellvertretend für die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Albaner nennen möchte: Auf dem Weg nach Vlore kam ich eine durch Baustelle komplett gesperrte Straße. Auf dem Navi konnte ich auf Anhieb keine Umgehung finden und habe zunächst den Rückzug angetreten, d.h. ich bin mit der Maschine die Straße ein paar Meter zurück gefahren. Ein Autofahrer hinter mir hat das erkannt und mein eigentliches Ziel richtig erraten. Er ist dann hinter mir her und hat mich intensiv hupend angehalten, nur um mir gestikulierend eine Alternative zu zeigen, die mich doch noch an mein Ziel bringen sollte

















  • #5

    Nachdem dann leider einige Tage mit Arbeit gefüllt waren führten mich die nächsten Etappen über die Albanischen Berge in den Kosovo. Dort zunächst nach Prisren und am nächsten Tag dann nach Pristina. Die Straßen waren im wesentlichen gut bis sehr gut und auch diesmal fast leer. Ich bin sogar (noch in Albanien) auch ein paar km Autobahn gefahren, die ich für mich alleine hatte.














    Auch im Kosovo war leider Arbeit angesagt, ich konnte jedoch zum Glück auch einige nach meiner Meinung sehr schöne Touren unternehmen. Unter anderem bin ich zum Ujmanit See in den Norden des Kosovo gefahren und konnte auf einer anderen Tour die Rugova-Schlucht und den Kula-Pass genießen. Der Kosovo hat zwar sicher noch mit den Problemen eines jungen Staates zu kämpfen, jedoch sind dort sehr viele schöne Ecken vorhanden. Und grade als Deutscher wird man nicht nur zuvorkommend behandelt, sondern erhält nahezu den sprichwörtlichen „roten Teppich“ ausgerollt.












  • #6

    Nachdem meine Zeit im Kosovo abgelaufen war, bin ich von meiner ursprünglichen Planung abgewichen und über Mazedonien nach Bulgarien gefahren. Auch die beiden Staaten war für mich jeweils das „erste Mal“ und auch hier kann ich nur sagen: es lohnt sich. Es gibt eine ganze Menge schöne Strecken und die Landschaft ist durchaus sehenswert.









    Viele Grüße


    Thorsten


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  • #7

    Da die 4 Wochen sich dem Ende zuneigten wurde es nun langsam Zeit sich zu verabschieden und so bin ich dann Richtung Rumänien (nach Craiova & Timisoara) und dabei durch das Donautal an der Grenze zu Serbien entlang gefahren. Das Wetter war leider nicht ganz so gut wie bei meinem letzten Besuch dort, aber es ist zumindest trocken geblieben.








    Die nächsten Etappen führten mich dann nach Ungarn sowie durch die Slowakei und Tschechische Republik zurück nach Deutschland. Auf einen Autoreisezug habe ich verzichtet und statt dessen lieber noch einige schöne Kilometer gemacht, bevor mich der Alltag wieder einfängt.




  • #8

    Danke für deinen aufschlussreichen Reisebericht und die Bilder.


    Dieses Jahr bin ich schwer am überlegen, ob mich meine Jahrestour durch Rumänen und Bulgarien führt, statt beispielsweise wieder in den Norden Europas. Doch ich weiss nicht
    so recht, habe diesbezüglich doch Bedenken, bei denen es mir nicht gelungen ist bisher,
    sie aus dem Weg zu räumen. Du scheinst diese nicht zu kennen.


    Du bist mit der CB gereist, dieses Jahr plane ich, mal wieder meine W einzusetzen.


    Wisedrum

  • #10

    Super!!!


    Muss meine zukünftigenTouren neu überdenken.


    Und wie empfandest du deine Dicke so als Reisemotorrad? Benzinverbrauch? Irgendwelche Störungen am Moped?


    Gruss MO



    MO


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