War kurz ein paar Tage in Südtirol um Freunde zu besuchen und natürlich stand eine Sella-Ronda auf dem Programm ...
ABER und das zu beschreiben ist an dieser Stelle eine Herausforderung:
Die Region, die Natur, die Einheimischen und alle die die Dolomiten lieben, leiden unter den Horden Wahnsinniger, die offenbar inzwischen leider nicht die Minderheit sondern die Majorität der "gern gesehenen" Touristen darstellen.
Die Knieschleifer auf Rekordzeitenjagd und Akustikliebhaber mit geöffneten Klappen, Rennradler im Tour-de-France-Modus im Adrenalinrausch der Anstiege und Abfahrten und Motorsportclubs in Renn-, Touren- und historischen Fahrzeugen gab es ja schon immer. Auch die sich in den Kehren wie in einem Spinnennetz verfangenden Busse und die vielen Ampeln an den Bergpässen mit Blockabfertigungen, aber jetzt kommen halt dann auch noch die vielen EBike-Tourenfahrer hinzu und da radelt das Rentnerehepaar dann sehr gerne mal bergauf in 2. Reihe am vor Anstrenung hin und her wippenden Tour-de-France Gesamtsiegeraspiranten vorbei und vermasselt dem Knieschleifer auf seiner Bestzeiten-Runde die Ideallinie, oder fordert die Karbonbremsanlage des Ferrariclubs der bergab gerade das Maranello-Goldabzeichen anstrebenden Premiumkarossenliebhaber bis zum Glühen.
Mittendrin bei einem Cappuccino am Passo Giau traf ich ein nettes älteres Paar aus Vancouver Canada, unterwegs mit gemieteten EBikes auf Traumurlaub in Europa mit dem Erlebnis ihres persönlichen Alp(en)traums. Die gute Frau war völlig aufgelöst und komplett verängstigt und konnte nur mit Mühe dazu bewogen werden, die Abfahrt noch selbst unter die Ebike-Räder zu nehmen und der Ehemann stammelte nur noch etwas wie: "what the hell ...?"
La dolce vita italiana !!!