Beiträge von Wisedrum

    Bei trockenem Wetter und für den Winter verhältnismäßig milden Temperaturen drehte ich nach 3 Monaten endlich wieder eine 64km lange Runde mit der Honda. Sie sah nach Abdecken der Plane im Freien sehr gut aus, der viele Regen hatte ihr nicht zugesetzt. Nach dem Druck auf den Starterknopf sprang sie unvermittelt an und brabbelte gewohnt vierzylindrig mit erhöhtem Leerlauf gleichmäßig vor sich hin.


    Während des Fahrens kam mir in den Sinn, dass Honda die CB ab 2023 in D anbot, davor schon in einigen anderen Ländern. 10 Jahre sind vergangen, bald 9 fahre ich sie. Jubiläumszeit für die 1. Dekade. Der Verkauf der CB wurde schon früher eingestellt. Seit ein paar Jahren ist die CB bereits als Neufahrzeugangebot Geschichte in D, wird von vereinzelten Restexemplaren abgesehen, die noch aus Händler- in Kundenhände ladenfrisch gelangten.


    Bevor ich die CB in 2014 als 1jährigen Vorführer 100km gelaufen für 8.900€ kaufte, hatte ich sie durch Testberichte schon auf dem Radar und sah sie bei einem Honda Autohaus in Neumünster, das auch Motorräder verkauft, recht unscheinbar und für 1100ccm damals irgendwie kleinwirkend auf den Seitenständer gelehnt in Schwarz herumstehen. Nach dem Betrachten vergaß ich sie und doch sollte es genau so eine Maschine werden, die ich gegen Rückgabe einer Moto Guzzi, die abspackte, aber noch Gewährleistung bei einem anderen Hondahändler hatte und mit Zuzahlung erwarb, um aus dem ausprobierten italienischen Schlamassel, in das ich geraten war, herauszukommen.


    Nach unproblematischen 72.000km stelle ich nach langer Zeit fest, dass die Entscheidung, zur CB zu switchen, eine gute war, denn sie ist ein sehr gutes Motorrad. In meinen Augen besser als die Cali oder viele andere Motorräder. Ich werde sie hoffentlich noch viele weitere km fahren und Freude mit ihr haben. Die wünsche ich auch allen CBlern, die sie besitzen, fahren und behalten. Auf mindestens weitere 10 Jahre CB1100 bis zum nächsten Jubiläum.

    7.428km gefahren in 131 Tagen des Jahres 2022. Davon die meisten mit der Enfield gefolgt von der CB ( 2.149km) und dann der W. Hinzu kommen reichlich nicht gelistete km mit dem Auto und ein paar mit dem Bio- und E-Bike plus etliche nicht gefahrene zu Fuß.

    Da ich keine Tour in 2022 fuhr und einiges andere nicht Motorradspezifisches vorhatte, kamen nur 'so wenige' km zustande. In 2023 werden es vielleicht wieder mehr, werde fahren und sehen. Die erste Fahrt fand am 3.1.23 bereits statt. Kein Stress, es und ich fahren, wie's fährt und sich ergibt, aber stets mit Freude.


    Es waren in den Vorjahren oft mehr als doppelt so viele km. Nun ja, alles kann, nichts muss, wie's so schön heißt.

    CBs sind und waren sogenannte universelle japanische Motorräder (UJB), die für alles gebaut wurden. Wenn man will 'eierlegende Wollmilchsäue'. Wobei gewisse Einsatzgebiete, sofern man sie zur eigenen Motorradbetätigung überhaupt befahren möchte, was mir mehr als fern liegt, beispielsweise Geländegurkerei oder auf Racetracks verheizen, dem 'CB-Naturell' aufgrund seiner Bauweise eher nicht entsprechen.


    Verschmutzungen passieren. Sieht dann nicht mehr so schön aus der Zossen und nicht alle lassen sich porentief rein, so wie die CB aus'm Werk kam, wieder beseitigen. Na und, sie müssen's auch nicht. An der universellen Einsatzfähigkeit in meinen Augen und nach meinen Bedürfnissen, Stadt-/ Land-/ AB-/ Ganzjahres- und Reisemotorrad ändert das nichts.


    Das kann jeder freilich so sehen, wie er will und eine CB warum auch immer kaufen, gegebenenfalls auch mal mit fahren oder auch nicht.

    Für mich stellt es kein Grund dar, die CB oder einen meiner Retroklassiker wegzugeben, nur weil sie durch Regen und Nässe schneller verdrecken als irgendein plastikverkleidetes Motorrad und ihre Reinigung aufwendiger als diese ist. Vor allem, wenn nicht blind mit irgendeinem Wasserstrahler samt fiesem Reinigungsmittel drüber gehalten. Gerade wegen ihres Aussehens, bzw. auch deswegen kaufte ich sie. Sie bleiben. Endless joy.

    Schon klar. Als Museumstücke für die Glasvitrine taugt keines meiner Motorräder mehr. Höchstens als goods used ones und um zu zeigen, dass es auch mal solche Motorräder gab irgendwann.


    Davon ab, wenn's anhaltend und tagelang regnet, setze ich mich nicht aufs Motorrad und eier in einem raintrip in der Gegend rum. Einzige Ausnahme, ich fahr eine Urlaubstour und will aufgrund von nicht enden wollendem Regen nicht ewiglich irgendwo in der Fremde festhängen, während mir die Zeit zwischen den Flossen zerrinnt. Dann heißt es, Visier runterklappen und durch.

    Salz ist hier nach all dem Regen vergangener Tage nicht mehr das Problem. Es ist die ewige Nässe, die mich nicht aufs Motorrad zieht, obwohl ich schon Motorradfahrentzugserscheinungen habe. Cold turkey has got me, oh no!