Probleme mit ABS

  • #13

    Hallo Coliban,
    ich will Dich nicht diskriminieren, aber es ist vielleicht einen Versuch wert. Ich würde mal die CB einem anderen, ebenfalls routinierten Fahrer geben, mit der Bitte eine Vollbremsung zu machen. Viele erfahrene Motorradfahrer bremsen automatisch richtig, ohne es selbst zu registrieren. Wenn dann Deine CB auch so wie von Dir beschrieben reagiert, dann stimmt was nicht.

  • #14

    Ich kann das mehrfach erwähnte Sicherheitstraining unbedingt empfehlen,
    gerade auch unter dem Aspekt des ersten Motorrades.
    Man lernt die Maschine sehr gut kennen und das Vertrauen zu ihr wächst ungemein.
    Vor einem Jahr machte ich eins und übernächste Woche wieder.
    Bei den Bremsübungen regelte das ABS anstandslos, zumal ich die ebenfalls oben beschriebene Technik (Anbremsen, dann Bremsdruck verstärken) anwendete.
    Natürlich kann auch ein Defekt vorliegen, glaube ich aber nicht.
    Das Honda ABS ist wirklich gut, vor allem, weil es relativ simpel konzipiert ist.
    Viel Erfolg bei der Lösung deiner Frage, Coliban.

  • #15

    Moin :mrgreen:


    habe letzten Sonntag ein Motorradsicherheitstraining gemacht.
    Mit ca.70 Km/h voll in die Eisen, vorne und hinten, war die Aufgabe.
    Natürlich in den ABS Regelbereich gekommen. Es hat schon heftig gestuckert, die
    Gabel ist fast auf Anschlag, aber das Motorrad bleibt in der Spur.


    Die guten Tipps, in der Schrecksekunde den Bremsdruck überlegt aufzubauen, halte ich nur für Moto GP Fahrer für realistisch. Wenn das Auto/Reh/Kind vor dir auftaucht wirst du nur noch ziehen! ...und dann soll das ABS helfen aufrecht zu bleiben ...und das tut es bei meiner SC 65 aus 2013 :clap:


    Trotzdem überprüfen lassen, nicht vom Kumpel, sondern vom HH, ist ja auch ein psychologisches Problem wenn du immer denkst da funzt was nicht!!!



    Gut gebremste Grüße aus dem Norden
    T :happy-sunny:M

  • #16


    GENAU so!!! Ich bin voll Deiner Meinung.
    Mit Honda-Motorräder habe ich angefangen ABS-Maschinen zu fahren und seid dem möchte ich keins mehr ohne ABS fahren, egal welche Art vom System.
    Weit über 10 Jahre fahre ich schon ABS-Maschinen und hatte noch nie Probleme oder defekte mit diesen Systemen, alle haben hervorragend geregelt.
    Mein letzter Mopedunfall mit meiner damaligen kleinen Zweitmaschine liegt über 5 Jahre zurück und diese hatte kein ABS an Bord. Hätte sie dieses gehabt, Wähe der Unfall glimpflicher ausgegangen oder erst gar nicht entstanden.


    Also auch mein Rat: ... den fHH aufsuche, das Problem schildern und ein Sicherheitstraining ist nie verkehrt im Gegenteil nur von Vorteil.



    Gruß Jörg

    Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!

  • #18

    Längeres Blockieren darf mit ABS m.E. nicht vorkommen. Bei meiner EX reagiert das ABS sofort, relativ hochfrequent. Lässt sich am ehesten mit "Knattern" beschreiben. Und das funktioniert bei mir bei trockener und bei nasser Fahrbahn gleich gut.
    Gruss p



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro

    CB1100EX schwarz

  • #19

    Versuche stets, den Regelbereich des ABSs zu vermeiden durch entsprechend vorausschauende Fahrweise. Kommt es widererwartend doch einmal zu nicht beabsichtigten Schreckbremsungen, regelt es bei Überbremsungen sofort wie ein pflichtbesessener Wachhund. So soll es wohl auch agieren, das Wegrutschen verhindern und nicht anders. Alles andere tät' mich wundern und den Schluss auf eine Funktionsstörung nahelegen.


    Wisedrum

  • #20

    Ich bremse mit allen meinen ABS Motorrädern bei einer Vollbremsung ruckartig und das ABS tut was es soll. Genau dazu ist es auch da! Es gibt die Theorie mit dem sanften Aufbauen des bremsdruckes, dies weil erwähnte dyn. Radlastverteilung (dRLV) mit ins Spiel kommt, der Effekt dieser dRLV ist jedoch ein andere als hier beschrieben!


    Beim Bremsen mit der Hinterradbremse gibt es keine dRDL, diese dRDLV entsteht dadurch, dass quasi um den Radaufstandspunkt des Vorderrades ein Moment erzeugt wird (Hebelarm ist der Radradius) und dieser Hebelarm versucht das Motorrad um die Vorderradachse zu drehen -> Thema Stoppie. Ein Stoppie bzw. ein Abheben des Hinterrades will man aber beim Bremsen bestimmt nicht, denn dann würde nur noch das Vorderrad bremsen und auch wenn der Bremsanteil des Hinterrades minim ist, so ist er eben trotzdem vorhanden und erlaubt so eine noch grössere Verzögerung als ohne. Zudem hilft das mitbremsende Hinterrad die Maschine zu stabilisieren (kein Witz!) und z.B. BMW mit dem Integralbremssystem bremst bei nur geringen Verzögerungen gar NUR mit dem Hinterrad, obwohl mit dem Handbremshebel gebremst wird (und alle meinen, sie hätten mit der Vorderradbremse gebremst). WIeso weiss ich das? Weil BMW die Anzahl Bremszyklen abspeichert und man diese u.a. mit dem BMW Navigator 5 und 6 sich anzeigen lassen kann.


    Wieso soll man nun nicht ruckartig in die Bremse bzw. was genau passiert da? Beim Bremsen wirkt immer (sofern die Vorderradbremse mitbremst und davon gehen wir jetzt aus) dieses Drehmoment um die Vorderradachse. Wenn man nun Ruckartig bremst, dann beginnt die Maschine zu steigen (Stoppie), das ASC, sofern vorhanden (=Antischlupf bzw. Stabilitätskontrolle) verhindert solches indem es die Bremse wieder kurzzeitig löst -> ABS-Funktion. Hat man kein ASC und unsere CB hat keines, dann passiert etwas anders bzw. dieses Andere wird entscheidend:
    Das Abheben des Hinterrades bzw. die Entlastung des Hinterrades bewirkt eine Belastung des Vorderrades. Da das Vorderrad nun mit einer grösseren Kradft auf den Boden wirkt, kann das Vorderrad im Prinzip auch grössere Reibkräfte erzeugen (Die Reibkraft = Reibbeiwert mü x die auf den Boden wirkende Kraft). Nun steigt das Motorrad ja nicht schlagartig bzw. die Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne erfolgt mit einer gewissen Verzögerung und diese mikroskopisch kurze Verzögerung bzw. Dauer ist der Grund, weshalb die Bremse bei einer Vollbremsung nicht schlagartig mit der maximalen Verzögerung wirkt. Das sind aber rein akademische Betrachtungen!
    In der Realität bitte immer voll und rasch in die Eisen! Alles andere ist Leichtsinn. Bei einer Gefahr kann man nicht noch lange die Bremse zu dosieren versuchen, dies können Rennfahrer allenfalls, aber auch nicht immer. Es geht hier ja nicht um gezielte Vollbremsung, sondern um eine Schreckbremsung!


    Zum Problem Coliban:
    Das ABS funktioniert rein via diesem geschlitzen Ring an der Radnabe. Ein Sensor (=Hallgeber) erkennt diese Schlitze, je mehr bzw. je feiner die Schlitze, desto mehr Informationen bekommt das ABS Steuergerät pro Umdrehung des Rades. Und je mehr Informationen, desto weniger weit fährt man von einem Schlitz zum nächsten bzw. der Radweg wird kleiner und das ABS kann feinfühliger reagieren. Das Steuergerät regelt dann via dem Druckmodulator die Bremse, es wird mittels eines Elektromagneten die Bremse geöffnet und geschlossen, dies spürt man am Hebel als Pulsieren, bei manchen Systemen hört man auch den Regelvorgang des Modulators. Wenn nun das Voderrad bei Coliban nicht richtig regelt (wovon ich ausgehe, denn ich kann bei 70km/h voll in die Eisen und da rutscht nichts), dann kann z.B. der Sensorring verdreckt sein, die Schlitze nicht mehr vollständig erkannt werden, der ABS-Kreislauf des Vorderrades einen Defekt aufweisen (z.B. im Druckmodulator?).


    Grundsätzlich empfehle ich unbedingt jedes Jahr mind. 1x in den ABS Regelbereich zu fahren! -> Kann man z.B. leicht auf mit ca. 20...30 auf einem Kiesweg üben.
    ABS Modulatore sind auch einer Alterung unterworfen und wenn sie nicht gebraucht werden, so können sie durchaus festhocken etc. BMW Fahrer kennen das zur Genüge....

    CB1100EX 2014 in rot, leider inzwischen verkauft.

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