Hallo zusammen,
ich habe den vorderen Kotflügel meiner CB 1100 RS Modelljahr 2019 umgebaut.
Warum?
Der originale Kotflügel...
- war aus Plastik = unwürdig und nicht stimmig mit dem Motorrad und dem hinteren Kotflügel
- war zu kurz, keinerlei brauchbarer Spritzschutz
- war zu breit, hat mir nicht gut gefallen und die Front gar zu wuchtig ausschauen lassen, besonders im Vergleich mit der EX-Variante
- besaß eine meines Erachtens eine für das Gewicht des Motorrads nicht voll überzeugend stabile Gabelstabilisation in Form des Kotflügelträgers aus 2mm Stahlblech.
So habe ich das gemacht:
1. Kotfügleträger bei SW Motech als Ersatzteil bestellt, und zwar ohne das noch kürzere Aluschutzblech, dass die für die RS Variante anbieten. Lieferdauer 8 Wochen
2. Passenden Kotflügel aus Alu gesucht. Der Markt ist groß, wirklich passende Teile aber rar
3. Passung geprüft und eine Position für die Montage festgelegt
4. Wichtig war mir, dass der Kotflügel hinten maximal weit herunter reicht, so wie das bei Motorrädern mal üblich war und wie ich das auch von meinem Reiserad kenne. Der Motor saut jetzt garantiert nicht mehr zu, sondern bleibt schön sauber.
5. Gabelstabilisator von Kern-Stabi besorgt. Die SW Motech Träger bilden keinen geschlossenen Bogen und die Sache wäre erst dann ok, wenn das Blech mindestens 2mm stark wäre. Ist es aber nicht, sondern lediglich 1,5mm, was sich für einen Kotflügel an sich recht stabil anfühlt - aber eben nicht als Gabelstabi hinreicht.
Alle Teile habe ich in schwarz seidenmatt hier vor Ort (pulver-)beschichten lassen, den Kotflügel zusätzlich klar lackieren lassen.
Die Montage war etwas tricky, weil ich das bei eingebauten Vorderrad machen wollte (ich meine, die Bohrlöcher für die Blechmontage festlegen).
Mit etwas sanftem Druck ging das dann aber, wobei ich ehrlich sagen muss: ein orderntlich verarbeitetes Aluschutzblech von 1,5mm Stärke lässt sich kaum noch von Hand verformen entgegen der Biegung. Die Falzen und Kanten machen das sehr stabil, war sehr positiv überrascht.
Durch die Pulverbeschichtung und Lackierung hat das Teil spürbar an Gewicht zugelegt.
Ich zeige hier ein paar vorher-nachher Bilder.
Heute noch ohne Kern Gabelstabi, die Bilder schicke ich demnächst nach, muss ich noch dranschrauben morgen.
Mir ist es an sich weitgehend wurscht, ob es jemandem gefällt oder nicht, weil mir gefällt es, das reicht mir schon aus.
Mir ist schon klar, dass die Optik nun eine andere ist. Das Blech ist länger, sieht dadruch viel mehr Old-School aus.
Weil es aber auch gerade genau so breit ist wie der Reifen, finde ich es gleichwohl "sportlicher", windschnittiger...
Falls sich jemand fragt, ob die Breite reicht: ja, reicht. Ich hatte bereits schmälere Bleche (als die Reifenbreite) an einer BMW, ohne dass ich das so montiert hätte, und das hat tadellos funktioniert, worüber ich zunächst erstaunt war. Die Länge des Bleches macht den Spritz-Schutz vor allem aus.
Länger darf es sicherlich nicht viel sein, als wie es jetzt ist, sonst macht es "rumms" am Randstein, beim Herunterfahren.
Ah ja, vielleicht hätte ich es doch Alu-Natur lassen sollen. Auf den Bildern gefällt mir das doch ganz gut so rückblickend. Mal überlegen. Das Alu hätte man schön bürsten lassen können, aber wirklich passen würde es wohl auch dann nicht, obwohl: die Seitenteile sind gebürstet, aber halt schwarz...
Ich denke, das Motto ist klar form follows function.
Das war beim Original nicht so.
Ich stelle das ganze hier aber deshalb mal ein, falls jemand sich ebenfalls über den ständig dreckigen Motorblock ärgert und sich überlegt, wie man ein längeres Blech dranbekommen kann, ohne die elenden Plastikverlängerungen dranzukleben (das war für mich eben ein No-Go und Grund des Umbaus an sich)
Kostenpunkt: rund 320€, dafür kein Plastik mehr. Lohnt sich das? Vielleicht nicht für jeden. Spaß hat es gemacht. Entspannung hat es gebracht.
Schöne Grüße und Frage gerne stellen.
P.S. So, vor lauter Schreiben ist es zu spät für die Bilder, gleich geht die Zeitschaltuhr runter am Funk.
Bilder folgen also.