Am Donnerstag gab's ein unerfreuliches Ereignis, dessen ich durch eine gegenüberwohnenden Nachbarn gewahr wurde, der mich auf es aufmerksam machte. Er klingelte, als ich am Nachmittag kurz für 1 Stunde zwischendurch zu Hause war und sagte, eines deiner Motorräder liegt umgefallen auf der Straße. Upps, wie das?
Foxtrott Uniform Charlie Kilo!
An diesem Tag tobte ein Sturmtief über und durch S.-H. mit Windgeschwindigkeiten über 100km/h. Ich hörte die Planen der Motorräder windgebeutelt flattern, wie ich sie noch nie bei geschlossenen Fenstern vernahm, dachte mir aber (leider) nichts dabei.
Die kleine Straße, in der ich lebe, wirkt wie eine beschleunigende Windeinflugschneise. Eine sehr starke Böe hatte es geschafft, die W beplant über den Hauptständer dergestalt auszuhebeln, dass sie auf die linke Seite fiel. War mir weder bislang so bekannt, noch vorstellbar. Die daneben stehende Honda hatte es besser getroffen, sie blieb beplant auf ihrem Hauptständer stehen.
Nachdem wir die W gemeinsam wieder aufgestellt hatten, parkte ich sie diesmal auf dem Seitenständer. Die Schadensbegutachtung lief recht glimpflich ab. Der Angstnippel der linken Fußraste brach ab, das Windschild verrutschte, der rechte Spiegel löste sich. That's all. Kupplungs- und Schalthebel blieben heil, die sich bei solchen Aktionen gern und schnell mal verabschieden. Den weniger offensichtlichen Rest des Malheurs schaue ich mir demnächst am Nachmittag an.
Wenn ich über die Auswirkung derartiger Stürme bei meinen Motorrädern nachdenke und zu verstehen versuche, warum die Kawa fiel, komme ich zu dem Schluss, dass der Bürgersteig ein leichtes Gefälle zur Straße hin aufweist, auf dem die W der Länge nach parallel zur Straße einst hauptständergeparkt steht. Nicht gut, das und die Plane scheinen Sturmböen beim Aushebeln zu unterstützen, obwohl ich stets den Eindruck hatte, die W steht fest und sicher. Über den Seitenständer könnte es starken Winden, Orkantiefs, nehmen sie durch die Klimaverschiebung zu?, nicht mehr gelingen, die W auf die Seite zu legen. Könnte, ich werde sehen.
Ferner, wenn ich auf einer Motorradsommerreise bin und irgendein fies kräftiger Sturm hebelt mir das zu Hause gelassene Motorrad, das an der Straße parkt, erneut so aus, die Karre liegt dann da usw., ich jwd irgendwo unterwegs - an dieser Stelle sollte ich aufhören, darüber nachzudenken, denn mir ist jetzt bereits schon ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Stattdessen darauf hoffen, es wird schon nicht eintreten, selbst wenn's jetzt zum 1. Mal vorkam. Soll man sich deswegen verrückt machen? N-e-i-n! Es ist nur ein Motorrad, ein Motorrad, ein Motorrad. Aber was für eins.
Ist jemand schon einmal eine ähnlich windige umwerfende Motorradgeschichte widerfahren?
Eben erfuhr die Umfallerstory noch eine neue Wendung bzw. eine Erweiterung durch eine Mieterin aus dem Haus. Sie klingelte und sagte, dass sie beim leichten Rückwärtsrollen mit ihrem Auto bereits am Montag gegen die Kawa kam, die dadurch umfiel. Umfaller Nr.1, der Sturm verursachte Nr.2. Was ist eigentlich los, sind und ist jetzt alles hier irre geworden? Ein anderer Nachbar half ihr, die W wieder aufzurichten und auf den Hauptständer zu stellen. Es sei wohl nicht viel passiert, so der Helfer. Hätte sie nichts gesagt, wäre mir der Umschmiss verborgen geblieben. Wenn die W das alles recht unbeschadet weggesteckt hat, überlebt sie überall. Ich schau mal. Fehlt jetzt nur noch ein 3. Mal, um die Serie "Alle guten Dinge sind 3" komplett zu machen. Vielleicht kriegt ich das ja hin, hmmm, grübel, überleg?
Was 'lernt' mich das alles? Miet dir 'ne Garage oder ähnliches? Nö, zu teuer, obwohl zerschossen demolierte Karren durch Umfaller können mehr ins Geld gehen. Ich versuch's jetzt mit Seitenständerparkerei und eingelegtem 1. Gang, dann dürften meine Schüsseln nicht so schnell ins Fallen und Rollen kommen, falls Freund Wind weht oder irgendein Dösbaddel mit seinem Auto torft.