TÜV Termin

  • #1

    Hallo CBler,


    heute morgen fuhr ich erwartungsvoll zum TÜV Nord, um die CB nach 2 Jahren das erste Mal zu tüven. Diese Aktion ging so was von in die Hose, dass ich mich jetzt noch wundere warum.
    Kurz das Geschehen. Mit relativ warmen Motor machte der Prüfer als erstes eine ASU, bzw.
    versuchte sie hinzubekommen, um festzustellen, dass die CO2 Werte viel zu hoch seien. 1,3
    statt maximal 0,3 erlaubten, woraufhin er mich bat, mit höheren Drehzahlen eine nicht zu kurze Runde zu drehen, um es dann erneut zu versuchen. Ich kam seiner Bitte nach. Auch die zweite Messung verfehlte in ähnlicher Weise das angepeilte Ziel um Längen.


    Was nun? So wollte er nicht weiterprüfen, weil er müsse die Plakette verweigern, und mit dem Rat, einen Ölwechsel zu machen, händigte er mir meinen Schein wieder kostenfrei aus.


    Nach Hause gefahren, Öl und Filter gewechselt, haben Motorräder im Winter gern mal die Benzinanreicherung im Öl so seine Verlautbarung, eine längere Runde zum Warmfahren fast nur im 2.+ 3. Gang mit äußerst unüblicher Fahrweise hingelegt, wieder auf den Hof des TÜVs gerollt, gleich zur 3. Messung gebeten worden und? Wieder ein nervig fetter 1,3 Wert, der uns dann den Vorgang abbrechen ließen. Für mich weiterhin kostenfrei, aber zeitlich höchst unerquicklich. Nun sollte Honda mal die Maschine checken, könnte ja ein Temperaturfühler defekt sein, so sein Hinweis.


    Da ich noch etwas Zeit hatte, bin ich von Kiel nach Neumünster zum nächstgelegenen Hondahändler gefahren und schilderte ihm das Problem. Alles kein Problem, machen wir jetzt direkt hier, die ASU und den TÜV mittels herbeieilendem Dekra-Mann. Und siehe da, die CO2 Werte waren bei der Werkstattmessung so niedrig, dass sie kaum zu erkennen waren. Aber so was von weit unter der maximal erlaubten 0,3. 0,04 um genau zu sein. Und das, ohne
    dass die Werkstatt Hand angelegt hatte. Erklären konnte mir das hinterher keiner.
    Nicht mal ich selber. Wie auch? Kaputtes TÜV-Messgerät, unwissender Messprüfer?


    Die Rätsel des Universums sind bisweilen unergründlich. Wobei ich dieses ergründen möchte.
    Das bedeutet, sich freundlich noch einmal mit dem TÜVNord Prüfer auseinander zu setzen.


    Ein dickes Dankeschön gebührt der Firma Honda Aschkar in Neumünster für ihre prompte
    und kompetente Hilfe. 2 Euro billiger war die Prüfung auch. Immerhin, kleiner Wermutstropfen in blöder Situation. Hoffentlich erlebt Ihr nicht ähnlichen "Quatsch" bei der ersten Prüfung und wenn ja, kommt man aus dem Staunen über ein 2 jähriges, modernes Motorrad nicht mehr hinaus, das gleich beim ersten TÜV-Termin derartig ausgenockt wird, wovon man überhaupt nicht ausgegangen ist. Warum auch?
    Die Freude über eine neue TÜV-Plakette hält sich leicht gedimmt in Grenzen.
    Selbstverständlichkeiten gibt's also nicht immer auf die einfache Art, nicht mit herkömmlichen Mitteln, sprich einfach mal so eben erfolgreich zum TÜV fahren ist nicht.


    Wisedrum (ein immer noch nachdenklicher CBler, der sich fragt, was da wohl abgegangen ist :???: )





    Wisedrum

  • #2

    Hallo Wisedrum,


    herzlichen Dank für den Erfahrungsbericht. Ich würde zu gerne wissen, ob das Gerät vom TÜV ordnungsgemäßg gearbeitet hat bzw. richtigeingesetzt wurde. Ich bin zwar erst nächstes Jahr reif für den TÜV, aber eine solche Geschichte find ich schon interessant. Bitte schreib mal, was sich aus dem nächsten Gespräch mit dem TÜVNord Prüfer ergibt.


    Viele Grüße



    Thorsten

  • #3

    Heute habe ich es geführt und selbiger Prüfer hat noch einmal gemessen. Wieder ein zu hoher Wert. 1,3.


    Auf sein Anraten hin, habe ich bei Toyota, meiner Autowerkstatt, auch eine Messung durchführen lassen. Sie ergab auch einen zu hohen Wert, wenn auch nicht ganz so hoch wie der des TÜVs.


    Tja, was nun?


    Honda misst 0,04, alle anderen spinnen?


    Anregende Gedanken bekam ich mit auf den Weg, als da wären:


    Eine Werkstatt könnte ja auch an einem anderen Motorrad messen und die guten Werte eintragen. Oder aber die vorgeschriebene Drehzahl weit unterbieten und trotzdem
    eintragen.


    Wie dem auch immer sei, die Honda läuft und ich erkenne keine Anzeichen der Überfettung. Weder in der Art der Leistungsentfaltung, noch im Verbrauch, der im Winter immer höher liegt als im Sommer. Aber auch nicht exorbitant höher.


    Was bedeutet das alles nun für mich?


    Werde wohl in 2 Jahren die Prüfung wieder bei Honda und nicht irgendwo anders machen. Die Lust an dem erfahrenen Affentanz ist mir vergangen.


    Komisch, dabei denke ich, ein aktuelles Motorrad dürfte ohne geringste derartige Probleme
    auf sämtlichen Prüfständen unserer Republik in Windeseile anstandslos bestehen.
    Dem ist leider nicht so. Ähem?


    Da ich die Plakette nun habe, lasse ich das Ganze damit bewenden und gehe dem Erkenntnisgewinn, der sich hier nicht einstellen möchte, mit dem Einsatz von Zeit und Nerven nicht weiter nach.


    Stattdessen fahre ich lieber!


    Wisedrum

  • #4

    Hallo


    Ich war nun Gestern auch beim Prüfer und habe die Erlaubnis für die nächsten 2 Jahre und das ohne Mängel bekommen. Selbst die ASU ohne Probleme!
    Daher gehe ich auch davon aus das bei diesen einen Prüfvetein das Messgerät nicht in Ordnung ist oder war und dieses werden die dort wohl nie zugeben.



    Gruß Jörg

    Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!

  • #5



    Vielleicht spielt auch die Jahreszeit, in der man tüvt, eine gewichtige Rolle. Es war "schweinekalt" draussen.


    So wie ich auf Anraten des "Sachverständigen" die Honda inklusive zeitgleichem, mit gutmeinend empfohlenen Ölwechsel warm fuhr, mehrmals, weil er mir 3 kostenlose Messungen verpasste:D, kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Zugegeben hatte der Meister nichts und beharrte auf der Äusserung, meine CB laufe falsch eingestellt, zu fett oder was auch immer. Hat er recht?


    Der tüvende Hondahändler, im Verbund mit einem Dekraprüfer, beglückwünschte mich zu diesem tollen und sparsamen Motorrad. :eusa-drool:


    Nicht alle Rätsel dieses Universums sind lösbar und bleiben in ihrer Fraglichkeit ergebnisoffen.
    Das ist meine Erkenntnis aus diesem 6 stündigen Prüftechtelmechtel.


    Was denke ich über das "schräge" Laufverhalten meiner 1100er?
    Meine Gedanken werden aus bald 11.000km in knapp einem Jahr gespeist.


    Trotz überwiegendem Fahren in nicht gerade warmen Monaten beläuft sich der Durchschnittsverbrauch auf 4,8l/100km. Meist gleite ich zurückhaltend. Die Kerzen sehen in keiner Weise schwarz wie die Nacht verrußt aus, sondern zeigen eine helle Farbe, wie man es sich wünscht. Der Motor lief nie überfettet ruckelig. Fazit: Soll doch der Technische Überraschungsverein reden wie er will.... :eusa-snooty:


    Wisedrum

  • #6

    Meine Hypothese,


    die CB 1100 ist grundsätzlich nicht TÜV und ASU fähig, Honda schmiert DEKRA, nicht mit ÖL sondern mit KOHLE, dadurch können wir weiterfahren, na denn ...

    Gruss Christian
    _______________________________________________
    Honda CB 1100, 2013

  • #7

    Hallo,
    Ich hatte ebenfalls im letzten Monat den ersten DEKRA /AU§29 Termin für meine CB1100(2013). Aus Erfahrung mit CBF1000 und GB 500 CLUBMAN, bei denen es mit der Abgasmessung bzw Einhaltung der CO Grenzwerte einmal Probleme gab, fahre ich jetzt im Vorfeld jedes TÜV Termins erstmal ca. 20 KM Vollgas auf Autobahn, damit Motor/Kat auf Betriebstemperatur ist. Dies scheint zu helfen, da es seitdem keinerlei Probleme mehr gibt. Sowohl CB 1100 im letzten Monat (CO Wert gemessen 0,29/erlaubt 0,3) als auch meine alte Vergaser GB 500 Clubman in diesem Monat ( CO Wert gemessen 4,45 bei erlaubten 4,5) sind erfolgreich mit neuen Plaketten ausgestattet worden.


    Gruß
    Thorsten

    HONDA CB 50 J 1979
    HONDA CB250 RS 1981
    HONDA GB500 Clubman 1991
    HONDA CBF 1000 2007
    HONDA GB500 Clubman 2009
    HONDA CB 1100 2013
    Triumph Truxton 1200 2017

  • #8

    So, bei mir war es auch so weit- Tüv fällig- also nichts wie hin... Erst mal guckt der Prüfer so drum herum, dann: Abgastest.... CO Gehalt viel zu hoch, ca. 2% bei erlaubten 0,3- erst nach einigen Minuten mit leicht erhöhter Drehzahl fiel er schlagartig auf 0,01%. Hatte vorher eine BMW F800, auch mit G-Kat- da war sofort ein brauchbarer Wert messbar.
    Vielleicht mag die CB unsere gute Schleswig-Holsteinische Luft nicht.....

  • #9


    Nichts anderes habe ich auch über noch mehr Kilometer getan. Nach dem Warmfahren meist im 2ten Gang bei etwa 7.500 bis 8.000 Touren. Es tat mir in der Seele weh. So fahre ich sonst nie!!!


    Dennoch, selbst mit frischem Öl, was hat es genützt? Nichts.


    Bei 3 Messungen, immer wieder unterbrochen durch meine Bemühungen, den CO Wert,
    ich sollte besser KO Wert schreiben, zu reduzieren. 1,3 statt der vermaldeiten 0,3. Gemessen wird bei runden 2.500 Umdrehungen, nicht bei Leerlauf. So der TÜVPrüfer.


    Honda dagegen ermittelt dagegen einen Primchen- Wert von 0,04. Der DekraPrüfer macht die Prüfung dort nicht. Er vertraut der Werkstatt! So hab' ich's verstanden.


    Da kann man dann anschließend versuchen, sich auf all das Erlebte einen Reim zu machen, oder es besser lassen und fahren. Was ich auch bald tun werde, wenn das Tröpfeln aufgehört hat.


    Wisedrum

  • #10

    Sind schon erstaunlich diese Unterschiede in den Messungen :icon-geek:
    Allerdings lasse ich meine 'TÜVs' immer beim freundlichen Händler machen, da die Prüfer dort (meistens) mehr Kennung und auch Verständnis für die Mopedtreiber haben. Das war früher beim Suzukidealer so und auch heute beim Hondadealer. :cool:


    Gruss Matthias

    It's only CB and MT but I like it.
    Back to the roots

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