Beiträge von nsumax

    Entgegen der landläufigen Meinung gefällt mir die Kawasaki überhaupt nicht: Es ist ihr anzusehen, daß der Ursprung ein ganz anderes Motorrad ist. Der Tank wirkt aufgesetzt, als habe man im Keller noch einen solchen gefunden. Die Sitzbank schwülstig. Der wassergekühlte Motor paßt nicht. Das Hinterrad liegt frei, wie bei einem Supersportler.

    Seit 2013 nutze ich die damals neu gekaufte CB 1100 vor allem bei Fahrten mit meiner Frau und im Urlaub. Das Drehmoment Verhalten, die Handlichkeit, das schöne Design, ich habe das nie bereut. Sie ist so einfach zu fahren, in den Alpen fürchte ich mich auch vor GS und KTM nicht, greife munter an, kann sogar manchmal vollstrecken. Ein vollkommen unterschätztes Motorrad, schade, daß es so wenig Käufer fand. 45.000 km sind für mich kein Grund, zu verkaufen. Die neue Speed Twin von Triumph wäre allerdings eine Alternative. Ich mag deren Design nicht so sehr, ein Reihen 4-Zylinder gefällt mir vom Konzept auch besser, so ein 1200er Twin überlebt mehr als 50.000 km wohl auch nicht. Aber identische Leistung bei 30-40 kg weniger Gewicht, da fällt mir die Triumph doch ins Auge. Was man alles mit der Honda machen kann, müßte ja mit der Thailänderin noch wesentlich besser ablaufen. Was sagt die CB Gemeinde zu meinem Seitenblick ?


    Gruß


    Stefan

    Also ich habe noch 2 MV im Stall, F4 und F3. Die CB 1100 nutze ich zum Fahren mit meiner Frau. Sie ist außerordentlich handlich, ich konnte am Hantenjoch auch schon 2 KTM, die Solo unterwegs waren, markentypisch aggresiv, knacken. Eine GS, sofern auch mit Sozia beladen, sind kein Problem. Nachdem ich mal im Überschwang stürzte, bin ich etwas vorsichtiger, aber mit der CB 1100 läßt sich durchaus heizen. Meines Erachtens hätte Honda niemals diese breiten Reifen einsetzen und den Felgendurchmesser verändern dürfen. Anders kann ich mir diesen vernichtenden Test nicht erklären. Und er ist vernichtend und wird, zumindest in Deutschland, die neue CB 1100 unverkäuflich machen. Meine F3, mit 175 kg und 145 PS, ist ein wildes Feuerzeug. Die F4 liegt satt und tief in den Kurven, ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen, untermalt von einer Klangkulisse, die Seinesgleichen sucht. Nur mit der CB fahre ich die meisten Kilometer im Jahr, wer hätte das gedacht. Und sie gefällt mir vom Aussehen, auch nach 4 Jahren, immer noch. Weiß der Himmel, was Honda bewogen hat, dieses tolle Konzept so zu zerstören.

    Ich hatte im Leben bisher nur einmal so ein wundervolles Getriebe, überraschenderweise an einer MV Agusta F4 750. Wer mit dem Honda Getriebe unzufrieden ist, muß das kontrollierern lassen, dann ist etwas nicht in Ordnung. Schwer zu verstehen ist allerdings, daß viele das Krachen beim Einlegen des ersten Ganges als störend empfinden, daß wiederum ist doch bei allen Japanern und Europäern normal, auch eigentlich technisch nicht zu vermeiden. Außer, auch hier überraschend, an Moto Guzzis, deren erster Gang ohne Geräusch eingelegt werden kann. 'Ich habe an meiner CB auch keine Unterschiede innerhalb der Einfahrtzeit feststellen können, alle Handlungsabläufe, Kuppeln, Bremsen, Schalten laufen in einer Präzision, wie sie wohl nur an einem Motorrad aus Japan erlebt werden können.

    Shuffle2, Deine Kritik ist sicher berechtigt. Meine Meinung bekam ich von einem
    Freund, der die Triumph nur wenige Monate fuhr, von den Eigenschaften enttäuscht war und sie wieder verkaufte. Er hatte mal in den 70ern die Ur-Bonneville gefahren, erwartete natürlich den Zug des damaligen Langhubers mit der heute üblichen Zuverlässigkeit. Er war von der Charakteristik des neuen Motors wenig begeistert. Ich selber fuhr mal ein Stück damit und stellte auch ein ähnliches Verhalten fest, wie bei 400er Hondas, welche man allgemein als "Nähmaschinen" beschreibt. Die CB 1100 fährt sich ja ähnlich, das Gepoltere, Geklapper und bösartige Gestampfe meiner LM2 ist zum Beispiel was ganz anderes, aber gerade die zurückhaltende Entfaltung der Honda gefällt mir. Und es fällt mir schwer zu glauben, daß die Triumph spektakulärer in dieser Hinsicht als die Honda ist. Aber ich muß es Dir wohl glauben, da Du als einer der ganz seltenen Fahrer den direkten Vergleich hast.

    Also die "Mineralöllobby" ist sicher nicht Schuld an der Einführung des "Bio"-Benzin, eher die Zentralkomitees in Berlin und Brüssel, die der Öko Religion huldigen und unter Umgehung jeglicher marktwirtschaftlicher Gesetzte diese Spritsorte befahlen. Nutznießer waren und sind unter anderem auch die Landwirte, eine besonders mächtige Lobbygruppe, die gerade noch Prämien zur Ackerstillegung kassiert hatten, für die Wiederinbetriebnahme dann erneut die Hand aufhielten. Stille Genießer sind alle die grünen Originale und deren Anhänger und Mitläufer in CDU und SPD, die immer eine tiefe Befriedigung empfinden, wenn sie kraft ihres Amtes das Volk wieder einmal quälen und ihre kranken Machtphantasien ausleben konnten. Aber bei vielen sind quasi automatisch für alle Mißstände dieser Welt pauschal irgendwelche Lobbygruppen, Banken oder im Notfall der Amerikaner verantwortlich. Dabei merken sie schon gar nicht mehr, wo tatsächlich der Feind der Freiheit sitzt.

    Das schlimmste an den Triumph sind die Motoren: Die erinnern an eine Honda CB 400 aus den 80ern, die schnurren vollkommen ohne Emotionen dahin, sind extreme Kurzhuber, vom Drehmoment, daß erwartet man ja von so einem Motor, ist nichts vorhanden. Und, da stimme ich zu, inzwischen zu kram,pfhaft auf Retro gemacht. Das hat BMW besser hinbekommen.

    Moto Guzzi, Triumph, BMW machen es vor: Es muß Varianten des Basismodells geben, dann sind auch Käufer wie ich gewillt, doch noch mal eine Neue zu kaufen. In meinen Augen wäre das ein Modell mit schmalen Kunststoff Radabdeckungern hinten wie vorn, M-Lernker, kleinen Blinkern, weitgehender Verzicht auf jeglichen Chrom. Wenn nichts Neues kommt, fahre ich meine 2012er bis 100.000, warum sollte ich Geld nur für Speichenräder und eine geriffelte Sitzbank ausgeben ?

    Das kann doch nicht nicht sein. Ein Kühlsystem kann ja bei uns nicht undicht sein und Kondenswasser muß doch verdampfen.