Meine persönliche Meinung über HONDA Ingenieure

  • #21

    Die „Nachteile“, die mancher hier empfindet, sind ja oftmals dem persönlichen Fahrverhalten geschuldet. Wer nie länger als 1 Stunde im Sattel sitzt, weil er vielleicht gern mal ne Rauchpause macht oder die Kamera für einen Schnappschuss rausholt, wird wohl nie die Sitzbank bemängeln. Und wer genüßlich durch die Gegend gondelt, wird auch keine Defizite am Fahrwerk feststellen.
    Ich steige erst nach frühestens zwei Stunden ab, und da brennt mir der Allerwerteste schon ordentlich. Und gewisse Kurven meiner Hausstrecke durchfahre ich nur noch mit reduziertem Tempo, weil sich das Heck sonst dermaßen aufschauckelt, dass mir mulmig wird. Da man die Dämpfung nicht verstellen kann, wäre dort auch eine Optimierung nötig. Oder man passt sein Fahrverhalten entsprechend an.

  • #22

    Es kann auch daran liegen, dass die "Gabe" besteht, sich mit der Anzahl von Kilometern auf die Sitzbank der CB, so wie sie ist, einzusitzen. Am Anfang, nachdem ich die CB kaufte, dachte ich, diese Sitzbank wird anstrengend. Mit der zunehmenden Anzahl von Fahrten stellte sich ein Prozess der Gewöhnung an sie bis hin zum bis heute bestehenden Gefühl ein, es sitzt sich ganz kommod auf ihr, selbst auf langen Strecken und wochenlangen Reisen.


    Dass das Heck sich aufschaukelt in Kurven, auch nur ansatzweise, konnte ich bisher nur einmal leicht eine Zeitlang beobachten, nämlich bevor das entstandene Schwingenspiel nachgezogen wurde. Sonst sind meiner CB derartige Fahrwerksäußerungen fremd. Selbst mit reichlich beladenem Urlaubsgepäck. Vielleicht habe ich mein Fahrverhalten derart auf eine "mögliche Fahrwerksschwäche" angepasst, die ich für nicht bestehend halte, dass ich solche "Eiertänze", wie hier berichtet, nicht erlebe.


    Wisedrum

  • #23

    Servus


    Ich habe mal alle Dämpferelemente Vorn und Hinten auf Bretthart gestellt. Da hat sich nichts mehr aufgeschaukelt.

    Wenn ich jeden Gang bis 6000 U/min dreh hab ich auch Lastwechselreaktionen (Nackenschläge) die mich belasten.

    Bei gewissen Dingen kann ich schon Abhilfe schaffen. Was mich stören würde ist wenn meine Maschine nach links

    ziehen würde. Das ist aber auch lösbar: Lenkkopflager zu fest oder zu locker,1 Bremskolben macht nicht ganz auf,Gabelfedern ungleichmäßig

    eingestellt, Schwinge hinten zuviel Spiel.Kabelbaum am Lenkopf geschmeidig ?

    Sitzbankschmerzen nach 2-3 Stunden find ich normal. Ich stell mich wärend der Fahrt manchmal auf die Fußrasten(aufrecht)

    Das hilft mir bei Knie und Steißsteife.

    Und bei Lastwechselreaktionen den Kettendurchhang auf Minimum stellen und rund und vorausschauend fahren.

    Bei 2 Tacktern gibts im oberen Drehzahlbereich fast gar keine Lastwechselreaktionen.:auto-biker:

    Immer über 6000 U/min soll auch Ruhe ins Fahrwerk bringen.:auto-sportbike:


    Gruß Robert

    Trau schau Wem

  • #24

    Mit der Sitzbank hatte ich anfangs auch so meine Probleme, kam mir bretthart vor ... im Vergleich zu den

    "alten" Sitzbänken einer Four, Bolle oder auch Transalp ist sie es ja auch , aber inzwischen empfinde ich sie

    gerade auf Langstrecken als viel bequemer. Hatte letztes Jahr so einige 8 Stunden Tage im Sattel .... alles gut.


    Das Fahrwerk ist dem Retro Design entsprechend völlig OK, im Vergleich zu den Eisenhaufen aus den 80igern

    absolut unauffällig ... in Verbindung mit den Bremsen eigentlich narrensicher.


    Mit den Vibrationen habe ich allerdings auch so meine Probleme .. mal sehen ob man dem nicht

    auch irgendwie beikommen kann.


    Ansonsten muß einem halt klar sein das der Hauptzweck der CB ist, einfach schön zu sein,

    sie kann alles, aber nichts richtig gut :S


    Grüsse


    Frank

  • #25

    Von einem schönen Aussehen als Hauptzweck der CB zu schreiben, trifft es für mich nicht. Sie sieht einfach nur schön aus. Alleine das ist heutzutage eher mit der Lupe zu suchen in allen Motorradkategorien und dabei dennoch selten erfolgreich gefunden.


    Für mich ist sie ein Allrounder. Reisen, durch die Stadt, die Umgebung fahren und vieles Weitere, sie macht alles easy und entspannt mit. Ob der Fahrer es auf ihr ebenso hinkriegt, sei dahingestellt. Nur durchs Geländehüpfen passt nicht zu ihr, zu den meisten anderen Motorrädern auch nicht. Sie würde(n) dafür ungeeignet "zerschellen".


    Das ist eine ganze Menge und ganz schön gut, weil augewogen und nicht spezialisiert. Letztlich empfindet jeder ein Motorrad unterschiedlich. Demzufolge ist er mehr oder weniger enttäuscht oder beglückt. Schade um das viele Geld bei Erstem, bei Zweitem wurde es gut angelegt.


    Wisedrum

    2 Mal editiert, zuletzt von Wisedrum ()

  • #26

    Ich vergleiche natürlich immer mit meinen anderen Motorrädern und das ist immer gefährlich.


    Meine BMW R1250GS fährt ruhiger, entspannter und und und...ja, damit kann ich auch locker 6..8Std am Stück fahren. Problemlos. Oder mit der F800GT, da vibriert es auch wie auf der CB, aber die Sitzbank ist passend und das Fahrwerk um Welten besser. Aber eben, die CB hat Charakter und ist halt schön. Und darum muss man auch nicht gross über die Vor- und Nachteile diskutieren. Meine CB verkaufe ich aber nicht wegen der Nachteile, sondern aus ganz anderen, praktischeren Gründen. Und mir blutet dabei das Herz. Aber das tut es immer, wenn man sich von lieb gewonnenem trennen muss.

    CB1100EX 2014 in rot, leider inzwischen verkauft.

  • #27

    Servus


    Sind Deine Bremskolben an der 1250 Gs eigentlich dicht nach längerer Standzeit.?

    Beim Tourenfahrer stand da letztens ein Bericht darüber


    Gruß Robert

    Trau schau Wem

  • #28

    Bisher keinerlei Probleme. Es gab offenbar ein paar Maschinen, da "schwitzten" die Bremsbacken vorne. Neuerdings werden diese ja von Hayes hergestellt (Harles-Hauslieferant). Bremsen tut die Maschine wie die "Sau", da kann die CB und auch keine meiner anderen mithalten. Die GS wirft regelrecht den Anker, man muss das selbst erlebt haben.

    Dieses "Tropfen" der Bremse war aber jederzeit ungefährlich bzw. es war nicht so, dass da gleich eine Lache am Boden war, sondern eben wirklich nur ein oder zwei Tropfen. Ich habe den entsprechenden Beitrag im GS-Forum aufmerksam mitverfolgt.

    Aufgrund meiner Krebserkrankung steht die GS nun seit Ende September in der Garage und alles ist da trocken.

    CB1100EX 2014 in rot, leider inzwischen verkauft.

  • #29

    Servus


    Danke für die Info und beste Gesundheit


    Gruß Robert

    Trau schau Wem

  • #30

    Moin. :icon-biggrin:


    Ich verfolge diese Debatte hier mit großer Aufmerksamkeit, weil sie inhaltlich doch sehr dem "Was Geht"-Thread gleicht, was die Kritikpunkte betrifft - dort halt explizit die RS betreffend.


    Ich habe mich an die Eigenheiten meiner RS gewöhnt, habe nur etwa 15.000 Kilometer dafür mit ihr fahren müssen. :bike:

    Zurück blickend, war das immer eine Love-Hate-Angelegenheit und manchmal einfach nur von der Tagesform abhängig. Aber eines war mir in der ersten Zeit nicht so recht klar, nämlich, was die CB 1100 eigentlich ist, bzw. was sie vermitteln und darstellen soll.


    Es stand wohl im Lastenheft der Ingenieure übersetzt in etwa Folgendes: Kreiert zum Fuffzigsten der 750er Four ein schön anzusehendes Jubiläumsbike, das den Zeitgeist und die Tugenden dieses weltweit mythologisierten UJM transportiert, unter Beachtung der heutigen Sicherheits- und Fertigungsstandards. Baut den geschmeidigsten luft-öl-gekühlten Big Four, den ihr hinbekommt, funktioniert eine alte Panzersperre zum Rahmen um, zieht ihr ein hübsches Kleidchen an, spart um Gottes Willen nicht am Lack und an Metall! Würdigt eine Ikone! Und ach ja, so einigermaßen gut fahren muss sie auch noch!


    ... Für nen Japaner-Ing. klang das wohl eindeutig: Hai! einfach stricken! Aber diese "Einfachheit" zelebrieren, Kraft und Eleganz, Präsenz und Optik, Einsatzzweck und potenzielle Kundschaft nicht nur in ein Gleichgewicht, sondern vielmehr in harmonischen Einklang bringen.


    Soll heißen, alles, was die Japan Ings. mit der CB 1100 NICHT gemacht haben, hat seine tieferen und wohl überlegte Gründe. Das ist eine Mentalitätsfrage, würde ich sagen, und diese CB war und ist nie für den europäischen/amerikanischen Markt konzipiert worden - ich glaube nicht, dass dieser Gedanke eine große Rolle gespielt hat. Es war zunächst und in erster Linie ein japanisches Bike für Japaner. Man schaue sich die alte CB-Werbung einmal genauer an. Oder auch die Trailer zur 2020er W800 von Kawasaki - transportiert denselben Spirit.


    Und dann komme ich daher und versuche dieses Motorrad aufgrund seiner technischen Spezifikationen einzusortieren. Ich schaue mir die Komponenten an und denke, dass kann sie, das muss sie können, von der Leistung her, vom Fahrwerk, Bremserei etc., und bin zunächst erstaunt, dann verärgert, schließlich ratlos, denn der Bock will partout nicht das tun, was ich ihm abverlange. Erst, nachdem ich meine Anforderungen nach und nach zurückschraube, bekomme ich ebenso pö a pö wieder "etwas" zurück, und mit dem Verständnis steigert sich auf wieder die Freude am Fahren.


    Unterm Strich bleibt jedoch der eine oder andere Kritikpunkt bestehen. Einiges könnte ich u.U. beheben, aber im Augenblick ist mir das der Mühe nicht wert. Was mich wirklich stört, ist das Gefühl von Instabilität in gewissen Momenten, bei Fahrmanövern mit höherer Geschwindigkeit in Schräglage, das Aufstellmoment, die eher miese Aoerodynamik und - seltsamerweise - der Eindruck von Disconnection mit dem Vorderrad, nachdem ein neuer Reifen aufgezogen wurde. Was natürlich auch am Reifen liegen mag.


    Fast alles, was ich persönlich nicht mag und zu bemängeln habe, entspringt aus einer Tatsache bzw. Grundeigenschaft des Fahrzeugs. Einiges davon ist lapidar, manches kann ich durch eine entsprechende Fahrweise - die jedoch nicht meinem natürlichen Fahrgefühl entspricht - ausgleichen. Wie ich mit den Dingen umgehen soll, die mich wirklich stören, weiß ich noch nicht so genau. Sollte ich mal nach einer Probefahrt eines Modells eines x-beliebigen Herstellers der Meinung sein, dass es die CB 1100 RS gravierend übertrumpft, würde wohl ein Wechsel ins Haus stehen. Bisher (nach gut einem halben Dutzend Probefahrten NICHT zu dem Zweck, die RS zu ersetzen) ist das aber nicht nicht der Fall.


    Vor zwei Tagen hatte ich eine Fahrt mit einer Harley Davidson Street Bob (Modell 2020) und bin immer noch ein wenig erschüttert darüber, wie gut mir das gefallen hat. Weil: Ich habe mich auf dem Teil direkt heimisch gefühlt und hatte ausgiebig Spaß. Es war wirklich lustig, cool und auch spannend, also sehr unterhaltsam. Ehrlich gesagt, hatte ich bis gerade eben keinen Gedanken an die Fähigkeiten von HD-Ingenieuren verschwendet. Jedenfalls, seit zwei Tagen ist eine Street Bob für mich eine Maschine, die Benzin in pures Entertainment verwandelt. :bike4:


    Zum Sommer hin werde ich dieses Softail-Modell nochmals antesten.

    :cool::icon-biggrin:


    Gruß

    Jörg

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