Was mich hier freut und optimistisch stimmt ist die Beschreibung des sehr guten Fahrverhaltens der CB 1100, insbesondere auch der RS Variante - die ich ja selbst seit dem letzten September fahre.
An anderer Stelle hier im Forum habe ich es schon erwähnt: mit dem Werksreifen von Bridgestone habe ich auf den ersten 1800km, die ich jetzt drauf habe, (noch) nicht so recht Vertrauen gewonnen. NB: das hatte ich bei dideser km-Leistung auch bei den anderen Motorrädern noch nicht in letzter Konsequenz (= v.a. Bremsen, Kurvenlage).
Das ist bestimmt auch kein Fehler, weil man eben auf einem anderen Motorrad sitzt und eine Nummer vorsichtiger vermutlich klüger ist als umgekehrt.
Im direkten Vergleich mit den beiden Vorgängern (1x BMW R9T Scrambler, 19" VR auf 5500km gefahren, und davor Moto Guzzi V9 Bobber (130er 16" VR, auf 10000km gefahren) geht mir die CB 1100 RS deutlich schwieriger "ums Eck".
Bin in 10/2019 enge Kehren in den Vogesen gefahren, z.T. Kopfsteinpflaster dort (!) mitten im Wald, nass, das war einfach ein Graus. Und ich weiß nicht, ob das alles nur Kopfsache war, kann aber sein, weil ich Tage davor auf eine fiese Ölspur geraten war, damals noch mit dem miesen Frontlicht, nachts, bei Nässe, beinahe gestürzt, zumindest aber vorne und hinten weggerutscht bin. Das war eine schlimme Sache, vor allem hinterher saß der Schreck erstaunlich tief drin. War mir vorher nicht klar, dass so ein Beinahe Sturz solche Psycho-Folgen haben kann, so dass man sogar die objektive Leichtgängigkeit eines Motorrades nur schwer erfahren kann hinterher. Aber ich ahne nun schon, dass es etwas damit zu tun hat.
Aber wie gesagt, ich gehe von einem tadellosen und erstklassigen Fahrverhalten der CB aus, das ich nur noch nicht ganz erfahren konnte mangels Zeit und Gelgeneheit.
Auch bei den anderen Motorrädern dauerte das, bis das Vertrauen ganz da war.
Nicht zu unterschätzen ist bei der Sache auch die Motorcharakteristik.
Zwar sagt man, die CB 1100 habe ein starkes Bremsmoment im Motor bei Schiebetrieb, aber das Bremsmoment des Guzzi V2 oder des BMW Boxers (vor allem der!) ist dagegen ein richtiger Tiefseeanker. Jeder wird sich erschrecken, der das im direkten Vergleich ausporbiert, es erfordert ein ganz anderes Fahren auf identischen Strecken. Die Motorbremse, muss ich dazu sagen, kommt bei mir eben viel zum Einsatz, mindestens so wie die Scheiben.
Und obwohl die Guzzi nominal weniger Drehmoment hatte, hat sie das in einem viel schmaleren Drehzahlband deutlich stärker zur Verfügung gestellt als die Honda CB 1100 RS, und natürlich auch schon bei deutlich niedrigerer Drehzahl.
Wie gesagt, alles gut - aber eben doch der der Eingewöhnung bedürftig.
Zudem bin ich bald in den Oktober hineingefahren, und der war oft nass, kühl, und hat daher zusätzliche Zurückhaltung erfordert.
Also, freut mich daher ausgesprochen das hier zu lesen, von dem tollen Fahrverhalten!
Und noch mehr Vorfreude ist natürlich aufs Frühjahr da, oder die Einsalzerei hat hier vielleicht sogar bald ein Ende, und man kann schon in den kommenden Wochen wieder fahren. Die Temperaturen sind mir ja ohnehin egal.
Aber es ist ja ein Elend - wirklich gar kein Schnee, kein Eis, und trotzdem wird gesalzen als ob es kein Morgen gäbe. Das will ich jetzt dem neuen Krad nicht antun.